„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika – unter besonderer Berücksichtigung des Opfermerkmals „überbehütetes Kind“ schikaniert, nur ein- oder zweimal, manchmal, einmal pro Woche, mehrmals pro Woche). Zusätzliche Skalen erfassen die Täterschaft mit Fragen zu aktiver Beteiligung als Aggressor und Einstellungen der Schüler zu Bullying. 45 Olweu´s Bullying Questionnaire liegt den meisten zum Thema durchgeführten Untersuchungen zugrunde obgleich methodologische Überlegungen eine uneingeschränkte Geeignetheit dieses Erhebungsinstrumentes bezweifeln lassen. Zu kritisieren wäre einerseits die Beschränkung auf nur sehr wenige angeführte Bullying-Handlungen, welche auf eine Unvollständigkeit möglicher schikanöser Verhaltensweisen schließen lassen und hierdurch das Phänomen nur mangelhaft erhoben werden kann. Andererseits ist die grundsätzliche Erfassbarkeit dieses vielfältigen Phänomens, insbesondere unter Betrachtung einer prozesshaften Genese, mittels einer punktuellen Fragebogenmethode zweifelhaft. Die gewonnenen Daten beziehen sich darüber hinaus retrospektiv über einen vom Zeitpunkt der Vorlage abhängigen und somit variablen Zeitraum durch die im Fragebogen eingeführte Formulierung „Wie oft bist Du seit Weihnachten in der Schule schikaniert worden?". Die direkte Vergleichbarkeit der angegebenen Prävalenzen muss somit bezweifelt werden. Da indirekte Strategien nicht leicht erkennbar sind, ist weiter zu bedenken, ob es durch diese Art der Erhebung zu einer systematischen Unterschätzung der Auftrittshäufigkeiten kommen kann. 46 Im Allgemeinen wird heute, -gestützt auf Olweus` Konzept-, eine Auftrittshäufigkeit von circa 9-10 % an viktimisierten Kindern und Jugendlichen angegeben, welche manchmal oder öfter von 45 siehe Olweus, Dan, a.a.O. Seite 23 f 46 siehe Gruber, Elke, a.a.O. Seite 3 32
„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika – unter besonderer Berücksichtigung des Opfermerkmals „überbehütetes Kind“ Bullying betroffen sind. 47 Davon sind in etwa 3 % schwer Betroffene zu verzeichnen, welche wöchentlich schikaniert werden. Weitere circa 7 % der Schüler sind aktiv, d. h. als Aggressoren an Bullying beteiligt, womit eine Gesamtanzahl von etwa 15 % an in Bullying-Handlungen involvierten Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 16 Jahren festzustellen ist. 48 Diese Daten, welche auch mit der frühen Erhebung in Bergen, Norwegen (1983) durch Olweus konform gehen, werden durch viele Studien in ähnlichen Ausprägungen bestätigt und beziehen sich auf den Zeitraum einiger Monate, wodurch höhere Jahresprävalenzen anzunehmen sind. Die meisten Studien im internationalen Kontext beziehen Schüler zwischen der zweiten und neunten Schulstufe ein. Mehrere Forscher verweisen auf eine Studie in Großbritannien, welche weit höhere Prävalenzen fand. Hier waren 27 % der Schüler im Alter zwischen 8 und 11 Jahren schikaniert worden, davon circa 10 % öfter als ein mal pro Woche. Am häufigsten wurden mit absteigender Reihenfolge folgende Bullying-Strategien angewendet: beschimpfen (42 %), physische Attacken (25 %), bedrohen (21 %), weiter Gerüchte verbreiten, mit dem/der Betroffenen nicht sprechen und schließlich Eigentum wegnehmen. 49 In einer weiteren Untersuchung mittels halbstrukturierter Interviews erhobene Daten aus Großbritannien (1992-93) ergaben sich Auftrittshäufigkeiten bei den 8- bis 9- Jährigen von circa 22 %; wobei hiervon circa 3 % „oft" oder „fast 47 siehe ebenda Seite 7 f 48 siehe ebenda 49 siehe ebenda 33
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