„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika
„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika
„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika
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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />
– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />
„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />
6.3 mögliche Ursachen für e<strong>in</strong>en überbehütenden<br />
Erziehungsstil<br />
Die Ursachen für „Überbehütung“ s<strong>in</strong>d mannigfaltig. Sie können<br />
zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebenssituation des K<strong>in</strong>des selbst, zum an<strong>der</strong>en<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bezugsperson ihre Ursache f<strong>in</strong>den.<br />
Die Gefahr ist groß, das K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit lebensbedrohlichen<br />
Erkrankungen, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen, Trennungsk<strong>in</strong><strong>der</strong> aber auch<br />
viktimisierte K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge e<strong>in</strong>e größere Aufmerksamkeit,<br />
Nähe und Schutz durch die Bezugsperson erhalten, da sie diese<br />
–übergangsweise, situationsbed<strong>in</strong>gt- auch brauchten. Hier liegt die<br />
Ursache <strong>in</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Lebenssituation des K<strong>in</strong>des<br />
begründet.<br />
An<strong>der</strong>s verhält es sich wenn e<strong>in</strong>e solche Situation nicht gegeben<br />
ist. Das Eltern ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewusst mit e<strong>in</strong>em „zuviel“ an Liebe<br />
schädigen wollen, dürfte wohl auszuschließen se<strong>in</strong>. Eltern handeln<br />
nicht bewusst verletzend <strong>in</strong> dem sie „überhüten“. Sie lieben ihre<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und glauben ihnen mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nur das<br />
Beste zu geben. Was also s<strong>in</strong>d die H<strong>in</strong>tergründe für<br />
Überbehütung? Es s<strong>in</strong>d die eigenen unbefriedigten Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Eltern, die hier mit Hilfe ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> Befriedigung f<strong>in</strong>den<br />
sollen; und ihnen damit (und das ist das verhängnisvolle)<br />
unbewusst Schaden zufügen. 112<br />
Das K<strong>in</strong>d wird zum Ersatz für an<strong>der</strong>e, unbefriedigt gebliebene<br />
Bedürfnisse. Es kann se<strong>in</strong>, das e<strong>in</strong>e Bezugsperson selbst<br />
überbehütet aufgewachsen ist, sich vom Elternhaus nicht ablösen<br />
konnte und nun das eigene K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Rolle des Vaters o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Mutter zwängt die das ungestillte Bedürfnis nach Liebe stillen<br />
112 siehe Janov, Arthur, Das befreite K<strong>in</strong>d, Frankfurt/M. 1974, Seite 204<br />
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