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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />

– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />

„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />

Für das K<strong>in</strong>d herrscht e<strong>in</strong> Klima von ständiger Präsenz <strong>der</strong><br />

Bezugsperson, Unsicherheit, ängstlicher Beobachtung,<br />

vollständiger Aufmerksamkeit, grenzenloser (erdrücken<strong>der</strong>) Nähe<br />

und Liebe.<br />

Überbehütung kommt unter an<strong>der</strong>en <strong>in</strong> ständigen Ermahnungen<br />

„pass auf“ zum Ausdruck was zur vollkommenen Unsicherheit und<br />

ängstlichen Verhalten führt; b<strong>in</strong>det das K<strong>in</strong>d an die Bezugsperson,<br />

da k<strong>in</strong>dgerechter Umgang (z.B. <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbesuch) und<br />

entwicklungsgerechtes Lernen vermieden wird. Nähe und Liebe<br />

wird dem K<strong>in</strong>d nicht angetragen son<strong>der</strong>n aufgezwungen („komm<br />

nun gib mir doch mal e<strong>in</strong>en Kuss, o<strong>der</strong> hast Du mich nicht mehr<br />

lieb“). E<strong>in</strong> Entkommen ist für das K<strong>in</strong>d unmöglich da die<br />

Bezugsperson mit ihrem „Schutz“ und ihrer „Liebe“ ständig<br />

präsent ist (auf e<strong>in</strong>er zweiwöchigen Klassenfahrt wird das K<strong>in</strong>d<br />

besucht).<br />

Es stellt sich auch die Frage wovor das K<strong>in</strong>d entkommen soll,<br />

gegen was es sich auflehnen soll; bekommt es doch nur das,<br />

wonach sich alle Welt sehnt „Aufmerksamkeit“, „Schutz“ und<br />

„Liebe“; und genau das ist es was das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entwicklung<br />

braucht, nur halt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Maß. Es brauchte vielmehr den<br />

Schutz vor dem „Schutz“.<br />

Und dies ist das Dilemma an dieser Situation. Es ist, als ob man<br />

bei jedem Atemzug (den man zum Leben braucht) die Luft mit<br />

e<strong>in</strong>em Kompressor e<strong>in</strong>geblasen bekäme. Die notwendige<br />

Konsequenz hieraus ist, die Zufuhr an Luft zu kontrollieren, dem<br />

Atem nur noch vorsichtig evtl. <strong>in</strong> flachen, schnell aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

folgenden Zügen <strong>in</strong> sich aufzunehmen. Aber entspricht dies dem<br />

Atem e<strong>in</strong>es freien Menschen ? Wie viel Aufmerksamkeit und<br />

Energie gehen hierfür verloren ? – aber genau das ist es was e<strong>in</strong><br />

überbehütetes K<strong>in</strong>d tut. Es legt sich Strategien zu, um mit dieser<br />

Situation zurecht zu kommen.<br />

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