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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />

– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />

„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />

Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen zum Überleben die Hilfe<br />

an<strong>der</strong>er Personen. Sie s<strong>in</strong>d darauf angewiesen genährt und<br />

geschützt; mit an<strong>der</strong>en Worten behütet zu werden. Dies trifft<br />

natürlich auch auf das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d und auch den Jugendlichen zu,<br />

nur erlernt das K<strong>in</strong>d im Laufe se<strong>in</strong>er Entwicklung ständig neue<br />

Fertigkeiten, sodass <strong>der</strong> Schutzbereich, die Notwendigkeit zu<br />

„behüten“ sich wandelt, verän<strong>der</strong>t und mit <strong>der</strong> Zeit immer kle<strong>in</strong>er<br />

wird.<br />

Passt sich <strong>der</strong> gewährte „Schutz“ nicht <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

K<strong>in</strong>des an, son<strong>der</strong>n verbleibt auf den ursprünglichen<br />

umfassen<strong>der</strong>en Niveau, so kann man von „Überbehütung“<br />

sprechen. Dem K<strong>in</strong>d werden damit Möglichkeiten genommen, sich<br />

altersgerecht zu entwickeln, Selbstvertrauen <strong>in</strong> sich und se<strong>in</strong>e<br />

eigenen Leistungen zu f<strong>in</strong>den. Stattdessen wird es unsicher,<br />

ängstlich, bleibt abhängig von dem Schutz <strong>der</strong> Eltern. 106<br />

Mart<strong>in</strong> R. Textor fasst den <strong>Begriff</strong> <strong>der</strong> Überbehütung wie folgt<br />

zusammen: „Hier ergreifen Eltern Besitz von ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, lassen<br />

ihnen ke<strong>in</strong>e Freiräume und ke<strong>in</strong>e Privatsphäre, b<strong>in</strong>den sie an sich<br />

und erdrücken sie mit ihrer übermäßigen Liebe. Sie s<strong>in</strong>d<br />

überbesorgt und sehr fürsorglich, verstricken die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

symbiotische Beziehungen und opfern sich für sie auf. In diesen<br />

Fällen bleiben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> von ihren Eltern abhängig, können sich<br />

nicht weiterentwickeln o<strong>der</strong> regredieren. Sie können ke<strong>in</strong> Selbst<br />

ausdifferenzieren, werden nicht selbständig und lösen sich nicht<br />

von ihren Eltern ab.“ 107<br />

106 siehe Textor, Mart<strong>in</strong> R., Gestörte Familienstrukturen und –prozesse,<br />

2. Auflage, Frankfurt/M. 1995 Seite 67<br />

107 ebenda Seite 76<br />

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