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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />

– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />

5. Folgen des Bully<strong>in</strong>g<br />

5.1 Folgen für die Opfer<br />

„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />

Auffällig ist vor allem die Stabilität <strong>der</strong> Opferrolle. Hat sich e<strong>in</strong><br />

Opfer erst mal als solches ,,bewährt", bleibt es oft jahrelang <strong>in</strong><br />

dieser Rolle verhaftet. Sie unterdrücken und verdrängen ihre<br />

Ängste und Befürchtungen und sprechen nie und wenn, dann nur<br />

nebensächlich davon. Schließlich wird die Opferrolle zur<br />

,,Gewohnheit", sie resignieren und es entsteht e<strong>in</strong>e Spirale aus<br />

Angst und <strong>Gewalt</strong>. 87<br />

Es zeigte sich jedoch, dass junge Erwachsene, die <strong>in</strong> ihrer<br />

Schulzeit Opfer gewesen s<strong>in</strong>d, außerhalb <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> nicht o<strong>der</strong><br />

nur selten erneut betroffen waren. 88 Dennoch konnten bei ihnen<br />

als Folge des Bully<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulzeit Krankheiten und e<strong>in</strong>e<br />

deutlich höhere Neigung zu depressiven Zuständen sowie e<strong>in</strong><br />

schlechteres Selbstwertgefühl nachgewiesen werden.<br />

Bully<strong>in</strong>g erstreckt sich über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum und setzt<br />

se<strong>in</strong>e Opfer unter extremen Stress. Sie leiden an psychischen und<br />

physischen Folgen, die auch nach Jahren noch vorhanden se<strong>in</strong><br />

können.<br />

Stressoren s<strong>in</strong>d Merkmale, die mit e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit Stress auslösen. Unter Stress wird dabei e<strong>in</strong><br />

aversiver, unangenehmer Spannungszustand verstanden. E<strong>in</strong><br />

sozialer Stressor ist <strong>in</strong> zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

begründet. Es gilt allgeme<strong>in</strong> als akzeptiert, dass Bully<strong>in</strong>g<br />

87 siehe Olweus, Dan, a.a.O. Seite 52<br />

88 siehe ebenda Seite 38<br />

54

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