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Beiträge zum Göttinger Umwelthistorischen Kolloquium ... - Oapen

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Geschichte der Wälder in Mitteleuropa im letzten Jahrtausend<br />

Wert in €/Baum<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

20 28 36 44 56 60<br />

Durchmesserklassen<br />

Abb. 17. Die Wertproduktion im Mittelwald (nach Hochbichler 2006).<br />

Konflikte um den Wald in der Renaissance<br />

Energieholz<br />

Stammholz<br />

In der Renaissance kam es <strong>zum</strong> ersten Mal zu Nutzungskonflikten im Wald. Die<br />

Bauern wollten den Wald als Weidefläche nutzen und waren v.a. an fruchttragenden<br />

Bäumen interessiert. Die Städter hatten einen enormen Brennholzbedarf (allein<br />

in München landeten jedes Jahr etwa 2000 Flöße mit Brennholz an), der sich<br />

am ehesten aus Ausschlagwäldern befriedigen ließ. Und die Grundherren wollten<br />

möglichst viel Holz, das gut zu transportieren (zu driften) und zu verkaufen war,<br />

z.B. für die Salinen und die Eisenverhüttung. Holz für die Großgewerbebetriebe<br />

ließ sich am besten in schlagweise bewirtschafteten Nadelwäldern produzieren,<br />

Brennholz war am einfachsten in Niederwäldern zu erzeugen und Waldweide ließ<br />

sich am ehesten in lichten Eichenwäldern realisieren. Diese völlig unterschiedlichen<br />

Zielvorstellungen trafen in einer Zeit aufeinander, als es keine Alternativen<br />

<strong>zum</strong> Holz gab und es daher zu massiven Konflikten kommen musste. Nicht zuletzt<br />

die Auseinandersetzung um den Wald war eine der Ursachen für die Bauernkriege.<br />

Als sich 1525 die Bauern gegen die Grundherren und Adligen erhoben, war<br />

das auch ein Kampf um das Holz. In dem Manifest von Sebastian Lotzer (1524),<br />

einem der Führer der Bauernaufstände, ist zu lesen 3 „Zum fünften seien wir auch<br />

3 Zitat gemäß: http://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-sem/NZ-G/L1/Vorlesung/Sitzung3/<br />

Quellen/Quelle7.htm<br />

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