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Beiträge zum Göttinger Umwelthistorischen Kolloquium ... - Oapen

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242<br />

Claus Schönig<br />

Lichtquelle in Nijrav in Afghanistan 6 (135a; 360) oder die immensen Möglichkeiten<br />

zur Brennholzbeschaffung in Kabul (141b; 374). Hier kann man sich „an ein und<br />

demselben Tag“ mit Mastixholz, Eichenholz, Mandelholz und qarqand-Holz versorgen,<br />

wobei Mastixholz sich am besten <strong>zum</strong> Heizen eignet, auch wegen des angenehmen<br />

Dufts.<br />

Einmal äußert Babur sich zu „nutzlosen“ Bergländern in Afghanistan (141a-b;<br />

374), die in dieser Eigenschaft ihren nichtsnutzigen Bewohnern durchaus würdig<br />

seien. 7 Dass Bergländer aber durchaus ertragreich sein können, zeigen seine Bemerkungen<br />

zu nordindischen Nachbargebieten Kaschmirs, die Taschen aus Moschus(-leder),<br />

Yaks (Yakschwänze?), Safran, Blei und Kupfer liefern (272b; 686).<br />

Die Haltung von Yaks statt Rindern wird schon den Jägräk zwischen Ferghana und<br />

Kaschgar attestiert (32a; 143). Auch auf religionsgeschichtlichem Gebiet interessant<br />

ist auch die Bemerkung, dass in Dara-i Nûr („Tal des Lichts“), einem der beiden<br />

Unterbezirke von Lamghan (Kabul), früher Schweine gezüchtet wurden (133b;<br />

357). 8<br />

Abb. 3: Eine Jagd<br />

6 Während in Indien für Beleuchtungszwecke eine ganze „Kaste“ mit ihren Öllampen mit Docht zur<br />

Verfügung steht, die er deoti nennt (290b-291a; „dîvatî“ 721f.).<br />

7 Babur hat großen Gefallen an Wortspielen dieser Art, die sehr oft einen durchaus boshaftscherzenden<br />

Humor offenbaren.<br />

8 Der Name „Tal des Lichts“ für eine ehemalige Schweinezüchter-Gegend erinnert vielleicht nur<br />

zufällig an die Tatsache, dass in Afghanistan das alte „Kafiristan“ (Land der Ungläubigen) nach der<br />

Konversion seiner Bevölkerung <strong>zum</strong> Islam in „Nuristan“ (Land des Lichts) umbenannt wurde.

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