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Hingerichtet in München-Stadelheim - NS-Dokumentationszentrum ...

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Widerstand und Verfolgung <strong>in</strong> Österreich<br />

Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 begann e<strong>in</strong> brutaler Terror gegen<br />

die jüdische Bevölkerung. Sofort setzte auch die Verfolgung der Gegner des Nationalsozialismus<br />

e<strong>in</strong>. Über 35.000 Österreicher verloren <strong>in</strong> den nächsten Jahren ihr Leben im<br />

Widerstand, als Partisanen oder Angehörige <strong>in</strong> den alliierten Armeen, ungefähr 100.000<br />

Österreicher wurden aus politischen Gründen <strong>in</strong> Konzentrationslager oder Gefängnisse gesperrt.<br />

Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass sich nicht wenige Österreicher aktiv<br />

an der nationalsozialistischen Herrschaft beteiligten.<br />

Betrachtet man den österreichischen Widerstand, so fällt die organisatorische Zurückhaltung<br />

der österreichischen Sozialdemokraten auf: Sie hatten sich bereits im Widerstand gegen<br />

den österreichischen Ständestaat <strong>in</strong> der Zeit vor 1938 exponiert, viele wichtige Funktionäre<br />

waren beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich bereits im Ausland.<br />

Zudem schätzten sie die zu erwartende Härte der Verfolgung richtig e<strong>in</strong>. Viele Mitglieder<br />

der sozialdemokratischen Basis schlossen sich jedoch der KPÖ an, der die weitaus meisten<br />

Widerstandsgruppen angehörten. Auffällig ist die besondere Härte der Vorgehensweise<br />

gegen den österreichischen Widerstand, schon wegen ger<strong>in</strong>gfügiger Vergehen wurden<br />

Todesurteile gefällt. Der nationalsozialistische Verfolgungsapparat holte <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />

Wochen nach, was <strong>in</strong> Deutschland Jahre gedauert hatte: die fast völlige Ausschaltung der<br />

politischen Opposition.<br />

Unnachsichtig wurden auch <strong>in</strong> der „Ostmark“, d.h. im ans Deutsche Reich angeschlossenen<br />

Österreich, oppositionelle Äußerungen verfolgt. Denunziantentum war ebenfalls ke<strong>in</strong><br />

unbekanntes Phänomen, wie diese Dokumentation zeigt.<br />

Literatur:<br />

Hagspiel, Hermann: Die Ostmark. Österreich im Großdeutschen Reich 1938 bis 1945. Wien 1995.<br />

Herbert, Ulrich: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft. Bonn 1996.<br />

Luza, Radomír: Der Widerstand <strong>in</strong> Österreich 1938 –1945. Wien 1983<br />

Molden, Otto: Der Ruf des Gewissens. Der österreichische Freiheitskampf 1938-45. Beiträge zur Geschichte<br />

der österreichischen Widerstandsbewegung. Wien u.a. 1958.<br />

Spann, Gustav: Österreich 1938 –1945. In: Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Hg. von Wolfgang Benz,<br />

Hermann Graml und Hermann Weiß. Stuttgart 1997, S. 630–631.<br />

Widerstand und Verfolgung <strong>in</strong> Oberösterreich. E<strong>in</strong>e Dokumentation. Wien 1975.<br />

Widerstand und Verfolgung <strong>in</strong> Salzburg. E<strong>in</strong>e Dokumentation. 2 Bde, Wien 1992.<br />

Widerstand und Verfolgung <strong>in</strong> Wien. E<strong>in</strong>e Dokumentation. 2 Bde, Wien 1975.<br />

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