Hingerichtet in München-Stadelheim - NS-Dokumentationszentrum ...
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Václav Jara selbst schrieb e<strong>in</strong> verzweifeltes Gnadengesuch. Dar<strong>in</strong> heißt es: „Ich habe<br />
immer gerne gearbeitet und will auch ferner als ordentlicher und ehrlicher Mensch bis zu<br />
me<strong>in</strong>em Tode arbeiten, ehrlich, wie früher, mich weiter auf die Welt freuen, wie früher. Ich<br />
b<strong>in</strong> frohen S<strong>in</strong>nes, ich b<strong>in</strong> gern auf der Welt.“ Der Grund für se<strong>in</strong> Verhalten <strong>in</strong> Dubnica sei<br />
gewesen, dass er <strong>in</strong> der letzten Zeit dort oft unangenehme Arbeiten verrichten musste und<br />
deshalb unzufrieden gewesen wäre. Davor hätte ihn lediglich gestört, dass er nicht mehr<br />
nach Hause fahren durfte. Er wollte nach Pilsen (Plzen) zurückversetzt werden, dem wurde<br />
jedoch nicht entsprochen. „Ich bitte neuerd<strong>in</strong>gs herzlich um Gnade. Ich b<strong>in</strong> unschuldig. Ich<br />
werde niemals mehr etwas Ähnliches wagen. Ich will weiter arbeiten, allenfalls hier, so<br />
wie früher, gerecht und ehrlich. Ich will mich weiter mit me<strong>in</strong>en Eltern, mit der Mutter und<br />
dem Vater, mit me<strong>in</strong>en Schwestern und ihren Familien, mit allen Verwandten und Bekannten<br />
bis zu unserem Tode freuen, lieben. Ich bitte herzlich, sprechen Sie mich frei, ich<br />
b<strong>in</strong> unschuldig. Ich will die Freiheit und die Arbeit, ich will zu me<strong>in</strong>en Liebsten.“<br />
Der Reichsm<strong>in</strong>ister der Justiz verfügte am 13. Mai 1943 den Vollzug der Todesstrafe. Václav<br />
Jara wurde am 28. Mai 1943 <strong>in</strong> <strong>München</strong>-<strong>Stadelheim</strong> h<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Quelle:<br />
Bundesarchiv Berl<strong>in</strong>; VGH Z, Jara, Václav.<br />
***<br />
Stanislav Hanys, geboren am 16.2.1925 <strong>in</strong> Streletsch, h<strong>in</strong>gerichtet am 16.12.1943. Verurteilt<br />
durch den Volksgerichtshof am 28.10.1943. Hanys wurde beim Versuch, die Grenze<br />
zur Schweiz geme<strong>in</strong>sam mit Seps und Nedbal zu überqueren, festgenommen. Nach Ansicht<br />
se<strong>in</strong>er Verfolger wollte er sich der tschechischen Legion anschließen.<br />
Quelle:<br />
Bundesarchiv Berl<strong>in</strong>; VGH Z, Olrich Seps; RJM IVg 10a 56663/43.<br />
***<br />
Vlastibor Nedbal, geboren am 6.10.1923 <strong>in</strong> Chust, verurteilt durch den Volksgerichtshof am<br />
28.10.1943, h<strong>in</strong>gerichtet am 16.12.1943. Nedbal wurde beim Versuch, die Grenze zur<br />
Schweiz geme<strong>in</strong>sam mit Seps und Hanys zu überqueren, festgenommen. Nach Ansicht<br />
se<strong>in</strong>er Verfolger wollte er sich der tschechischen Legion anschließen.<br />
Quelle:<br />
Bundesarchiv Berl<strong>in</strong>; VGH Z, Olrich Seps; RJM IVg 10a 56663/43.<br />
***<br />
Oldrich Seps, geboren am 11.1.1924 <strong>in</strong> Oberrosental, verurteilt durch den Volksgerichtshof<br />
am 28.10.1943, h<strong>in</strong>gerichtet am 16.12.1943. Seps wurde beim Versuch, die Grenze zur<br />
Schweiz geme<strong>in</strong>sam mit Nedbal und Hanys zu überqueren, festgenommen. Nach Ansicht<br />
se<strong>in</strong>er Verfolger wollte er sich der tschechischen Legion anschließen.<br />
Quelle:<br />
Bundesarchiv Berl<strong>in</strong>; VGH Z, Olrich Seps; RJM IVg 10a 56663/43.<br />
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