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Hingerichtet in München-Stadelheim - NS-Dokumentationszentrum ...

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KPC Rüstungswerke Prag-Lieben<br />

Josef Kolar, geboren am 30.7.1916 <strong>in</strong> Wien, verurteilt durch den Volksgerichtshof am<br />

23.8.1944, h<strong>in</strong>gerichtet am 19.12.1944.<br />

Karel Zakouril, geboren am 1.10.1906 <strong>in</strong> Liebenau, verurteilt durch den Volksgerichtshof<br />

am 23.8.1944, h<strong>in</strong>gerichtet am 19.12.1944.<br />

In dem Rüstungsbetrieb Prag-Lieben der Böhmisch-Mährischen Masch<strong>in</strong>enfabriken A.G.<br />

existierte von 1942 bis 1943 e<strong>in</strong>e Betriebszelle der KPC. Die von der Prager Zentralleitung<br />

der KPC ausgegebene Losung lautete: „E<strong>in</strong> jeder Betrieb unsere Burg.“ Im September<br />

1943 flog die Widerstandsgruppe auf. Zu den Mitgliedern dieser Betriebszelle gehörten<br />

Josef Kolar und Karel Zakouril.<br />

Als Funktionäre der Betriebszellenorganisation der KPC <strong>in</strong> den Rüstungswerken der Böhmisch-Mährischen<br />

Masch<strong>in</strong>enfabriken AG warben Josef Kolar und Karel Zakouril Mitglieder,<br />

sammelten Mitgliedsbeiträge e<strong>in</strong>, nahmen an Versammlungen teil und bezogen illegale<br />

Flugblätter.<br />

Karel Zakouril wurde im Frühsommer 1942 von e<strong>in</strong>em Kollegen angesprochen: Er solle<br />

sich an e<strong>in</strong>er Sammelaktion für die notleidenden Angehörigen politischer Häftl<strong>in</strong>ge beteiligen.<br />

Zakouril spendete e<strong>in</strong>ige Male jeweils 10 Kronen und ignorierte damit absichtlich<br />

oder unabsichtlich das im Betrieb angeschlagene Sammelverbot. Nachdem ihm mitgeteilt<br />

wurde, dass se<strong>in</strong> Geld an die verbotene KPC g<strong>in</strong>g, entrichtete Zakouril weiterh<strong>in</strong> pünktlich<br />

se<strong>in</strong>en Beitrag und erklärte se<strong>in</strong>en Beitritt. Er konnte im Lauf der Zeit 80 Betriebsangehörige<br />

<strong>in</strong> die KP-Arbeit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Im April 1943 erfuhr er von der Existenz e<strong>in</strong>es Geheimsenders,<br />

den er sich für die Arbeit der KP sichern konnte. Im Juni oder Juli 1943 stellte er<br />

zwei illegal lebenden Funktionären der KPC se<strong>in</strong>e Wohnung als Nachtquartier zur Verfügung.<br />

E<strong>in</strong>em weiteren zur Flucht entschlossenen Kommunisten konnte Karel Zakouril im<br />

Juli 1943 e<strong>in</strong>e Blankobürgerlegitimation besorgen.<br />

Josef Kolar wurde im Juli 1942 von e<strong>in</strong>em Kollegen gebeten, Geld und Lebensmittel für<br />

die Angehörigen politischer Häftl<strong>in</strong>ge zu spenden. Als er später die H<strong>in</strong>tergründe der<br />

Sammlung – also von der Existenz der KP – erfuhr, entschloss er sich zur Mitarbeit <strong>in</strong> der<br />

Widerstandsorganisation. Er übernahm den Posten e<strong>in</strong>es Zellen<strong>in</strong>strukteurs, sollte Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit den Gruppenleitern aufrechterhalten und weitere Mitglieder <strong>in</strong> der Belegschaft<br />

werben. Kolar wollte jedoch möglichst selten als Funktionär <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten und<br />

lehnte e<strong>in</strong>e eigene Werbetätigkeit ab. Als Ausgleich dafür zahlte er den doppelten Monatsbeitrag.<br />

***<br />

Oldrich Berdych, geboren am 27.5.1902 <strong>in</strong> Prag, verurteilt durch den Volksgerichtshof am<br />

31.8.1944, h<strong>in</strong>gerichtet am 10.12.1944. Warb für die KPC <strong>in</strong> den Rüstungswerken Prag-<br />

Lieben Mitglieder, nahm an Versammlungen teil und verteilte illegale Flugschriften.<br />

Josef Dzus, geboren am 21.2.1910 <strong>in</strong> Prag, verurteilt durch den Volksgerichtshof am<br />

31.8.1944, h<strong>in</strong>gerichtet am 20.12.1944. Warb für die KPC <strong>in</strong> den Rüstungswerken Prag-<br />

Lieben Mitglieder, nahm an Versammlungen teil und verteilte illegale Flugschriften.<br />

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