Hingerichtet in München-Stadelheim - NS-Dokumentationszentrum ...

Josef Deserta; © Bundesarchiv Berlin
Václav Hanek; © Bundesarchiv Berlin
einen Brief an seine Eltern. Er teilte ihnen mit, dass er vorhabe, ins Ausland zu gehen. Deserta
und Hanek unterhielten sie sich mit einer Zufallsbekanntschaft, einem Ehepaar N.,
über ihre Absichten. Herr und Frau N. wünschten den beiden viel Glück für ihr Vorhaben.
Sie wurden später ebenfalls angeklagt, da sie es unterlassen hatten, Anzeige zu erstatten:
Herr N. wurde deswegen vom Volksgerichtshof zu zwei Jahren Gefängnis, seine Frau zu
einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Bei der Weiterfahrt über Brünn nach Landshut in Mähren wurden Deserta und Hanek von
der Grenzpolizei bei einer Zugkontrolle festgenommen. Die Polizei überstellte Deserta und
Hanek an die Gestapo, zuerst in Ludenburg, dann in Wien, später in Prag.
Im Laufe der Zeit scheint Josef Deserta klargeworden zu sein, dass er sich durch seine
offenherzige Aussage zu Beginn seiner Haft in große Gefahr gebracht hatte. Er berichtete
dem Ermittlungsrichter des Volksgerichtshofs Nürnberg, dass ihm der vernehmende Polizeibeamte
gesagt habe, er „solle nur alles zugeben, die Strafe werde dann geringer. Er
meinte, ich würde vielleicht 2 Jahre absitzen müssen, dann komme doch eine Amnestie.“
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