Hingerichtet in München-Stadelheim - NS-Dokumentationszentrum ...

Biographien: Deutschland
Kommunistischer Widerstand
Wilhelm Lai; © Bundesarchiv Berlin
Wilhelm Lai, geboren am 17.1.1909 in Würzburg, verurteilt durch den Volksgerichtshof am
1.7.1943, hingerichtet am 21.9.1943.
Der KPD-Funktionär Wilhelm Lai kämpfte gegen den Nationalsozialismus im In- und Ausland.
Widerstand, Flucht und Verfolgung führten ihn in die Tschechoslowakei, die Schweiz,
Frankreich und Spanien. Er wurde von Gleichgesinnten unterstützt und geriet ins Fadenkreuz
tschechischer, französischer, spanischer und schweizer Behörden.
Wie viele andere Kommunisten war Wilhelm Lai ein Mann der ersten Stunde im Widerstand
gegen die Nationalsozialisten: Unmittelbar nach der Machtergreifung begann er als
24jähriger damit, den Aufbau der bereits verbotenen KPD im Stadtviertel Darmstadt-Martinsviertel
in die Wege zu leiten. Bereits seit 1926 hatte er in verschiedenen Funktionen in
kommunistischen Organisationen mitgearbeitet.
Im Zuge der Ausschaltung der politischen Opposition sperrten ihn die Nationalsozialisten
Anfang Juni 1933 für einen Monat in ein KZ, ein Schicksal, das er mit vielen anderen KPD-
Politikern teilte. Dies führte ihm vor Augen, wie gefährdet er innerhalb Deutschlands war.
Im Juni 1933, nach seiner Entlassung, flüchtete er vor seinen Verfolgern ins Ausland. Er
emigrierte in die Tschechoslowakei, die erste Station auf seinem Fluchtweg durch mehrere
europäische Länder.
Die Emigration bedeutete nicht das Ende, sondern war der eigentliche Anfang seiner Widerstandstätigkeit.
Illegale Gruppen mussten mit Propaganda- und Informationsmaterial
versorgt werden. Wilhelm Lai schmuggelte größere Mengen illegaler Literatur über die
streng bewachte Grenze.
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