Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...
Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...
Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Begriffe Horai-Berg und Shumi-sen wurden später häufig ersetzt oder ergänzt durch<br />
Kranich- oder Schildkröteninseln, Symbole für langes Leben und Glück.<br />
Der Weg zu einer Vollkommenheit, wie sie die japanischen Gärten erreicht haben, ist ein Werk<br />
von Generationen hochgebildeter Künstler und Gelehrter, aber auch anonymer Gärtner. Auf<br />
diesem jahrhundertlangen Weg wurden feststehende Regeln entwickelt, die im Laufe der<br />
Geschichte nur erweitert und ergänzt, aber nie total verändert wurden. Ein neuer Gartenstil<br />
bedeutet nicht, dass der Stil der vorhergehenden Epoche einfach zu den Akten gelegt wird. Er<br />
ist als eine Neuinterpretation eines alten Modells zu sehen, in welchem sich Altes mit Neuem<br />
verbindet. Erst in der Moderne begann der Mensch, der Natur seinen eigenen Willen<br />
aufzuzwingen, mit abstrakten Formen zu gestalten, die kaum mehr einen Zusammenhang mit<br />
der wirklichen Natur erkennen lassen.<br />
Der Kairaku-en<br />
Der Kairaku-en (ursprünglicher Name Tokiwa-Teien) wurde 1842 von Shôgun Tokugawa<br />
Nariaki angelegt. Er gehört neben dem Koraku-en in Okayama und dem Kenroku-en in<br />
Kanazawa zu den drei großen Fürsten- oder Landschaftsgärten, die man gesehen haben sollte.<br />
Er hat nur einen kleinen Teegarten, dafür aber auf der Restfläche 3000 Pflaumenbäume in 100<br />
verschiedenen Arten. Anders als die beiden eben genannten Gärten ist er nicht nur für den<br />
Tokugawa-Adel angelegt worden, sondern auch für das Volk, das untern den Pflaumenblüten<br />
sitzen und feiern kann. Der Name Kairaku-en bedeutet „ein Garten, um sich zusammen zu<br />
erfreuen“.<br />
Neben dem Pflaumenbaum-Wald gibt es noch einen Bambus und Zedernhain. Der Weg vom<br />
heutigen Haupteingang führt in Serpentinen bergan in den Pflaumenbaumgarten. Bevor man im<br />
Wegverlauf zum Zedern- und Bambushain gelangt, liegt links in einem kleinen Garten der in<br />
den 50er Jahren rekonstruierte Pavillon „Kôbun-tei“ Das ursprüngliche Gebäude fiel Bomben<br />
zum Opfer. An das dreistöckige Hauptgebäude ist ein über einen „Bogenbrücken-Korridor“<br />
erreichbarer nördlicher Anbau angeschlossen. Daneben steht ein Teehaus „Kanrô-an“. Dieser<br />
nördliche Annex umfasste die ‚Frauenzimmer’ für die Damen des Fürstenhauses; sie kamen<br />
hierher, um Musik zu machen, denn in der Burg war jegliches Musizieren streng verboten.<br />
Gleichzeitig war dieser Gebäudeteil als Notunterkunft gedacht, für den Fall, dass die Burg<br />
einmal abbrennen sollte.<br />
Vom zweiten Obergeschoss aus hat man einen schönen Blick über den Park und den Fluss<br />
hinweg hin zu den Wäldern vor der Küste.<br />
Weiterfahrt in den Töpferort Kasama<br />
15