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Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

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Kinki-Region oder Kansai<br />

Nach Sekigahara beginnt die große Kinki-Region, auch Kansai genannt.<br />

Kinki bedeutet "Region nahe der Hauptstadt", denn sowohl Nara als auch Kyōto waren<br />

einstmals Hauptstädte. Kansai wird, wie schon früher erwähnt, als „westlich der Barriere“<br />

übersetzt.<br />

Im Zentrum vom Kansai liegt die Millionenstadt Ôsaka, das zweitgrößte Ballungsgebiet Japans.<br />

Hier leben insgesamt ca. 22.4 Mio Menschen (mehr als ein 1/6 des gesamten Landes). Kansai<br />

ist der kulturelle Gegenpol zu Kantō. Es hat einen eigenen Dialekt, eine etwas andere Küche,<br />

einen anderen Menschentyp und manche andere Lebensgewohnheit. Fast kann man Kantô und<br />

Kansai mit Norddeutsch und Süddeutsch vergleichen.<br />

Wir berühren auf unserer Reise nur drei der 7 Präfekturen vom Kansai. Hier sind wir in der<br />

Präfektur Shiga, übermorgen kommen wir in die Präfektur Kyôto und dann in die Präfektur<br />

Nara.<br />

Präfektur Shiga<br />

Der alte Name dieser Region ist Ômi. Verwaltungssitz ist die Stadt Ôtsu, 8 km von Kyôto<br />

entfernt.<br />

In der Geschichte Japans spielte die alte Provinz Ômi immer eine Rolle. Oft tobten hier<br />

Kämpfe, vor allem in der Zeit der sog. „Kämpfenden Reiche“, in der über 100 Jahre lang ein<br />

erbitterter Territorialkrieg geführt wurde. Die Tourismuszentrale von Otsu bietet als Attraktion<br />

verschiedene Sightseeing-Routen an, darunter die „Omi Battleland-Route“, die von Süden nach<br />

Norden in der Nähe des Sees entlang geht und die Ruinen von den in Kämpfen zerstörten<br />

Burgen, Schrein- und Tempelanlagen zeigt.<br />

Die Provinz Ômi wurde aber besonders bekannt durch die „Ômi-Hakkei“ – die acht<br />

Landschaften am Biwasee, wunderschöne Holzschnittbilder. Sie sollen von einem Regenten um<br />

1500 geschaffen worden sein.<br />

Der Würzburger Dichter Max Dauthendey bezieht sich in seinen Novellen "Die acht Gesichter<br />

vom Biwasee" auf diese acht Landschaftsansichten. Es sind sehr romantisch beschriebene<br />

Eindrücke von bestimmten Orten am See:<br />

Mitten im Zentrum der Präfektur Shiga liegt der Biwako-See (so genannt, weil er die Form der<br />

chinesische Laute "Biwa" hat. ko bedeutet See). Es ist der größte See Japans mit einer gesamten<br />

Küstenlänge von 236 km und einer Tiefe von 96m. Geologen gehen davon aus, dass er durch<br />

plötzliches Einsinken des Landes entstand. Der Legende nach soll er 286 v. Chr. in einer<br />

einzigen Nacht bei einem sehr starken Erdbeben entstanden sein, das auch zum Ausbruch und<br />

damit zur weiteren Erhöhung des Fuji-san führte. Durch Umweltverschmutzung gilt heute der<br />

See als biologisch fast tot. Dadurch ist auch die Süßwassermuschelzucht eingegangen, die die<br />

berühmten Biwa-Zuchtperlen produzierte. Echte Biwako-Perlen findet man nur noch vereinzelt.<br />

Die unter „biwa“ angebotenen Süßwasserperlenschnüre kommen fast alle aus China.<br />

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