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Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

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Hikone<br />

Hikone ist eine typische Burgstadt am Ostufer des Biwa-Sees und hat ungefähr 90 000<br />

Einwohner. Die Burganlage erhebt sich wie in Inuyama und allen typischen Burgstädten über<br />

der Stadt. Im obersten Stockwerk konnte der Gebietsfürst die gesamte Stadt übersehen.<br />

Ein Vasall von Tokugawa Ieyasu mit Familienname Ii bekam für seinen Einsatz in der Schlacht<br />

von Sekigahara Land geschenkt, um darauf eine Burg zu errichten. 1603 wurde damit am See<br />

begonnen und nach und nach baute der Ii-Clan die zuerst kleine Burg zur Festung Hikone-jô<br />

mit 3 Ebenen aus. Nach 20 Jahren Bauzeit war die Burg fertig gestellt und ist bis heute<br />

weitgehend so erhalten geblieben.<br />

Die untere Zone, wo heute das Museum steht, war Aufenthaltsort für die Samurai der mittleren<br />

Ränge,<br />

die mittlere Zone für die Samurai der oberen Ränge, und<br />

der obere Burgbereich mit dem Burgturm für den Daimyo.<br />

Der Burgturm ist wie in Inuyama auf einem aus Bruchsteinen errichteten 6 m hohen Sockel<br />

errichtet. Von oben hat man einen sehr schönen Blick nach Osten auf die umliegenden Berge<br />

und nach Westen über den See hinweg.<br />

Das gesamte Burggelände ist von einem Wassergraben umgrenzt, dessen Wasser aus dem<br />

Biwasee zugeleitet wird.<br />

Wenn man sich mit der Geschichte der japanischen Gartenkunst beschäftigt, erfährt man, dass<br />

es auf dem Burggelände nicht üblich war, Gärten anzulegen. Der Platz wurde für die Samurai-<br />

Lager benötigt. Deshalb war es in der frühen Edo-Zeit üblich, am Fuße der Burg, aber<br />

außerhalb des eigentlichen Burggeländes, einen Garten anzulegen. Der Fürst konnte von<br />

seinem Burgturm in Vogelperspektive auf seinen Garten schauen. Entsprechend der Mode der<br />

Zeit waren es Wandelgärten, auch Landschaftsgärten genannt. Zu den bekanntesten zählen der<br />

Koraku-en in Okayama und der Kenroku-en in Kanazawa.<br />

Hier in Hikone ist 1677 nach dem gleichen Prinzip der berühmte Burg-Garten „Genkyu-en“<br />

geschaffen worden. In diesem Landschaftsgarten soll man beim Umherwandeln an die acht<br />

Szenen von Ômi erinnert werden. Wenn man im Garten in den hinteren Teil geht, sieht man das<br />

Spiegelbild der Burg im See. Auf Stelzen steht ein Teehaus am Seerand, heute ein Teil eines<br />

kleinen Ryôkan.<br />

Unterhalb der Burg entwickelte sich eine typische Burgstadt. Es gibt noch viele kleine alte<br />

Straßen und Restaurants. Besonders sehenswert ist die Yume-kyobashi Castle Road, eine 350 m<br />

lange Straße, die eine Atmosphäre der Edo-Zeit ausstrahlt.<br />

Zwischen Hikone und Kusatsu:<br />

Nahe der kleinen Stadt Kusatsu, einem Vorort von Otsu, liegt Ritto.<br />

Im heutigen Ritto, im Stadtteil Umenok,i gibt es noch die Arzneimittelhandlung, in der<br />

Engelbert Kaempfer das Heilmittel Wachusan untersuchte und ausführlich beschrieb (17.Jh).<br />

Auch Philipp Franz von Siebold hat diese alte Apotheke besucht (19 Jh.). Der Tôkaidô in der<br />

Umgebung dieser Arzneimittelhandlung sieht noch aus wie früher. Kaempfer beschrieb diese<br />

Gegend, die Gebäude, den benachbarten Tempel und die Herstellung des Heilmittels Wachusan<br />

sehr genau. Seine Ausführungen, die es in vielen Sprachen bis hin zum Lateinischen zu lesen<br />

gibt, stimmen überein mit dem, was man heute dort antrifft. Die Gebäude liegen direkt an der<br />

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