Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...
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Teezeremonie für Toyotomi Hideyoshi abgehalten hatte. Das alte Teehaus Jo-an steht in einem<br />
typischen, kleinen Teegarten.<br />
Das „Ko-an“ ist ein neuzeitliches Teehaus. Es hat ein Wasserbecken, dessen Wasser über ein<br />
Bambusrohr tropft und Töne abgibt, als ob man Saitenklänge der Koto hören würde.<br />
Vor dem Betreten des Gartens muss man Schuhe wechseln.<br />
Meiji-mura<br />
Es ist ein Freilichtmuseum, in dem über 50 Gebäude aus der Meiji-Zeit stehen, also der Zeit<br />
zwischen 1868 und 1912. Die Architektur dieser Zeit wurde stark vom Westen, vor allem von<br />
Europa beeinflusst.<br />
Leider sind viele komfortable Gebäude dieser Zeit durch Erdbeben und Krieg verloren<br />
gegangen. Umso wichtiger, dass erhaltene Bauwerke hier zusammengetragen wurden.<br />
Unter ihnen sind die Eingangshalle von Tokyos altem Imperial Hotel, Kyotos Franz-Xaver<br />
Kathedrale, ein Postoffice, ein Friseursalon, Badehaus und Gefängnis. Auch eine<br />
Dampflokomotive und eine Straßenbahn sind zu sehen.<br />
Meiji-Mura liegt in einer wunderschönen waldigen Gegend am Iruka-See.<br />
Bei der Ausfahrt von Sekigahara<br />
Wir fahren hier durch eine Gegend, die Schauplatz der berühmten Schlacht von Sekigahara<br />
war. Wie schon öfter erwähnt, gab es in der kurzen Azuchi-Momoyamazeit zwischen 1573 und<br />
1600 drei große Fürsten, die um die Macht rangen. Als erster versuchte Oda Nobunaga das<br />
Land, das in viele Kleinstaaten zerfallen war, wieder zu einigen. Er wurde bald ein Mordopfer.<br />
Sein General Toyotomi Hideyoshi setzt sein Werk fort. Toyotomi aber hatte den Wahn, Korea<br />
zu erobern. Seinen Teemeister, der ihm offen diesen Wahn vor Augen hielt, zwang er zum<br />
Selbstmord. Der Kampf um die Macht zwischen Fürsten im Westen und denen im Osten spitzte<br />
sich zu. Toyotomis Angriffe gegen Korea scheiterten, er selbst wurde durch eine Erkrankung<br />
1598 hingerafft. Da Toyotomis Sohn noch Kind war und die Nachfolge nicht antreten konnte,<br />
wurde sein Stabschef Tokugawa Ieyasu (Nikko - Tôshôgû) mit der Regentschaft betraut. Dies<br />
führte zu gewaltigen monatelangen Zwistigkeiten mit vielen anderen Reichsräten.<br />
Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzung kam am 20. Oktober 1600. Hier in Sekigahara stand<br />
die Armee des Westens der Armee des Ostens gegenüber. Die Schlacht war chaotisch und<br />
grausam. Bedingt durch schlechtes Wetter und dichten Nebel kamen uneinkalkulierte Unbilden<br />
hinzu. In dem Getümmel wechselten Gegner die Armeen. Manche Heerführer, die ihre<br />
Mannschaften verloren sahen, retteten sich durch Flucht. Nach 6 Stunden war die so<br />
entscheidende Schlacht vorbei. Die Familie Toyotomi konnte sich zwar noch bis 1615 halten,<br />
aber die Macht lag nun in den Händen von Tokugawa Ieyasu, der die Hauptstadt nach Edo<br />
verlagerte. Als Shôgun gelang es ihm, sein Haus so zu stärken, dass der Tokugawa-Clan bis<br />
1868 die Shôgunatsregierung in Händen hielt und Frieden im Reich herrschte.<br />
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