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Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

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Die Yakushi-Triade, bestehend aus der Buddhastatue mit den beiden begleitenden<br />

Boddhisattva, der Sonnen- und der Mondgöttin, gehören zu den schönsten Bronzestatuen jener<br />

Zeit. Bei dem Brand wurde das Gold geschwärzt.<br />

Der Sockel, auf dem die Statue steht, zeigt sehr interessante Reliefs, darunter auch ein<br />

Traubenrelief. Es ist ein sicheres Zeichen, dass der Künstler Kenntnis von griechischen<br />

Traubenreliefs hatte. Denn zu dieser Zeit waren Trauben weder in Japan noch in China bekannt.<br />

Die Kenntnis davon konnte nur über die Seidenstraße in den Osten gelangt sein.<br />

Der Yakushi-ji ist der Haupttempel der ältesten Buddhistischen Sekte in Japan (Hosso-Sekte)<br />

Vom 30. März bis 5. April wird das Hana-Eshiki Fest gefeiert, bei dem das Innere der<br />

Haupthalle mit künstlichen Blumen geschmückt wird. Vor dem Haupttempel finden dann auf<br />

einer Bühne Nô- und Kyôgen-Aufführungen statt.<br />

Daian-ji<br />

Der Daian Tempel gehört zu den 7 bedeutenden alten Tempelanlagen in Nara (Tôdai-ji,<br />

Kôfuku-ji, Saidai-ji, Gango-ji, Hôryû-ji, Yakushi-ji und Daian-ji). Er soll schon von Prinz<br />

Shôtoku Anfang des 7. Jh. gegründet worden sein. Er wurde mehrmals umgesetzt und hatte<br />

früher auch andere Namen. In der Nara-Zeit bekam er den heutigen Namen. Die Übersetzung<br />

der Silben „dai“ und „an“ wird mit „großer Friede unter dem Himmel“ und „Behagen beim<br />

ganzen Volk“ angegeben.<br />

Im jugendlichen Alter von 20 Jahren legte Prinz Shotoku in 17 Artikeln die Grundregeln für die<br />

Verwaltung eines Staates fest. In diesen 17 Artikeln wurde der Geist des jap. Begriffes „wa“ als<br />

wichtigste Grundlage im 1. Artikel genannt. Gemeint ist damit der Geist des Ausgleichs, der<br />

Harmonie. Ausgleich pflegen und Einordnung in die Gemeinschaft an Stelle der Pflege von<br />

Eigeninteressen wird als die Basis für Frieden gesehen.<br />

Bis heute ist dieser Geist im Daian-ji erhalten. Nach wie vor wird hier das „wa“ zwischen den<br />

Menschen angestrebt. Eintracht und Harmonie in der Ehe, in der Familie, am Arbeitsplatz, im<br />

gesamten mitmenschlichen Zusammensein.<br />

Der Vorgänger vom heutigen Abt Kono war Abt Seiji Kono. Er starb vor 3 Jahren mit 95<br />

Jahren. Über 70 Jahre seines Lebens war der Abt bemüht, die freundschaftlichen und kulturell<br />

engen Beziehungen zwischen <strong>Deutsch</strong>land und Japan zu fördern und einen Weg zur<br />

internationalen Freundschaft und zum gegenseitigen Verständnis aufzuzeigen. Abt Kono<br />

machte es sich zur Aufgabe, vieltausendmal das „wa“ als Kalligraphie an Besucher zu<br />

verschenken. Der Tempel wurde zum Besuchsziel der <strong>Deutsch</strong>en, wenn sie nach Nara kamen.<br />

Fast alle deutschen Politiker, die Japan besuchten, machten Besuch bei Abt Kono. Ein<br />

Höhepunkt in der Tempelgeschichte war ein Klavierkonzert von Wilhelm Kempff im Daian-ji.<br />

Seine Verehrung von Beethoven ließ Abt Kono in Bonn einen Ginkgo-Baum im Gärtchen des<br />

Beethovenhauses pflanzen, der es heute zu einer stattlichen Größe gebracht hat. Einer seiner<br />

letzten Wünsche war es, dass ein Teil seiner Asche nach seinem Tod nach <strong>Deutsch</strong>land<br />

überführt wird. Im Oktober 2003 fand in Köln unweit vom <strong>Japanische</strong>n Kulturinstitut die<br />

Beisetzung der Urne in Beisein des jungen Ehepaars Kono statt. Es war eine ergreifende<br />

katholisch-buddhistische Zeremonie im Beisein von vielen seiner trauernden Freunde.<br />

Die Tochter vom alten Abt Kono und ihr Ehemann, der von Seiji Kono adoptierte Mönch<br />

Ryobun Kono, führen den Geist weiter, der ihren Vater zeitlebens zum Freund der <strong>Deutsch</strong>en<br />

gemacht hat.<br />

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