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Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

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<strong>Japanische</strong> Keramik<br />

Seit Tausenden von Jahren wird in Japan in Abhängigkeit von den lokalen Tonvorkommen<br />

Keramik des täglichen Bedarfs hergestellt. Diese Keramik war anfänglich schlicht und leicht<br />

zerbrechlich. Im Laufe von Jahrhunderten wurden aus Korea und China fortschrittlichere<br />

Herstellungsverfahren übernommen.<br />

Im frühen Mittelalter entwickelten sich in den sog. „6 alten Öfen“ der Orte Seto, Tokoname,<br />

Echizen, Shigaraki, Tanba und Bizen die jeweils charakteristischen Stilelemente dieser Orte.<br />

Unter dem Einfluss berühmter Teemeister und der Wertschätzung der Teezeremonie in der<br />

Priesterschaft und beim Adel blühte die Keramikherstellung in der Mitte des 16.Jh. auf. Weitere<br />

Keramikzentren kamen hinzu, nämlich Karatsu, Tanba und Raku.<br />

Die Einführung des Porzellans um 1600 in Arita auf Kyushu mit dem Ausfuhrhafen Imari hatte<br />

einen weiteren Aufschwung zur Folge. Diese sog. Imari-Exportware beeinflusste in hohem<br />

Maße die europäische Porzellangestaltung, wie z.B. Meißen.<br />

In der Meiji-Zeit führte die zunehmende Industrialisierung ab 1868 zu einem Niedergang der<br />

Werkstätten. Erst ab 1920 brachte die „mingei“-Bewegung die Rückbesinnung auf die<br />

Traditionen der Volkskunst und die Wiederbelebung der Keramikkunst.<br />

Die meisten der alten Keramikzentren liegen in Mittel- und Westhonshu. Im nördlichen Honshu<br />

gibt es nur 2 berühmte Keramikorte, nämlich Kasama in Ibaraki und Mashiko in Tochigi. Da<br />

jeder Standort eine andere Tonsorte, eine andere Brennart und eine individuelle Historie hat,<br />

finden wir in Japan heute sehr verschiedene Stile. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist<br />

die Tradition japanischer Keramikkunst bewahrt worden.<br />

<strong>Japanische</strong> Ästhetik ist dem westlichen Kunstideal in vielem entgegengesetzt. Charakteristika<br />

sind Asymmetrie gegenüber einer als unbeweglich empfundenen Symmetrie in der westlichen<br />

Kunst. Spuren der Herstellung bis hin zur bewussten Verformung als Zeichen kunstvoller<br />

Natürlichkeit und Spontaneität genießen höchste Wertschätzung. Das aus dem Zen-<br />

Buddhismus abgeleitete Ideal der „Leere“ oder „Leerheit“ wird auch bei der Keramik vor allem<br />

in der Glasur und im Dekor sichtbar.<br />

Der japanische Staat fördert den Erhalt und die Weiterentwicklung dieser Tradition. Verdiente<br />

Töpfer können genauso wie andere alte Meister von traditionellem Kunsthandwerk zum<br />

„Lebenden Nationalschatz“ (ningen kokuhô) ernannt werden.<br />

Kasama Inari-Schrein<br />

Er ist einer der drei größten und ältesten Inari-Schreine in Japan. Seine Gründung ist mit 651 n.<br />

Chr. datiert. Unter den Schreinen hatte er lange einen Hofrang ersten Grades. In der Tokugawa-<br />

Periode ab 1603 unterstand er dem Fürsten von Kasama, verbreitete aber seinen Einfluss nicht<br />

nur in der Kanto-Region sondern in ganz Japan. Zur Zeit rechnet man jährlich mit 3,5<br />

Millionen Pilgern, die den Schrein besuchen.<br />

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