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Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

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Schlange<br />

Schlangen gelten als Boten der Drachen, bzw. repräsentieren sie, nach einer chinesischen<br />

Auffassung, das Kindheitsstadium von Drachen. Wasser, Drachen und Schlangen bilden eine<br />

assoziative Einheit, daher auch die häufigen Drachenfiguren bei Brunnen am Eingang von<br />

Tempeln oder Schreinen. Schlangen können dagegen als Sinnbild der Eifersucht auch negative<br />

Züge haben.<br />

Füchse<br />

Füchse (kitsune) sind grundsätzlich mit magischen Fähigkeiten ausgestattet und können sich<br />

jederzeit in Menschen verwandeln. Sie können aber auch Besitz vom Geist eines Menschen<br />

ergreifen und stehen mit allen möglichen Formen von Besessenheit, Exorzismus, etc. in<br />

Verbindung. Vor allem Frauen sind für Fuchszauber anfällig, während sich Füchse umgekehrt<br />

meist in schöne Frauen verwandeln.<br />

In der Religion haben Füchse eine besondere Funktion im Zusammenhang mit der Gottheit<br />

Inari. Wie schon erwähnt stellen Inari Schreine eine der zahlenmäßig größten Gruppen von<br />

Shinto Schreinen dar (ca. 30.000 in ganz Japan), allerdings handelt es sich meist um kleine bis<br />

mittelgroße Schreine. Sie sind leicht daran zu erkennen, dass sie von zwei weißen Füchsen<br />

"bewacht" werden, ähnlich wie andere Schreine komainu als Wächter haben. Man nennt diese<br />

Füchse auch myôbu, wtl. "Hofdamen". Auch die Gottheit Inari, eigentlich eine Reisgottheit,<br />

zeigt sich gern als Fuchs, wenn sie nicht die Gestalt einer jungen Frau annimmt. In den<br />

Ursprungslegenden des Fushimi Inari Schreins hingegen erscheint die Gottheit als alter Mann,<br />

der dem Mönch Kûkai seine Dienste als Schutzherr des neu gegründeten Tempels Tôji in Kyoto<br />

anbietet. Der Zusammenhang zwischen der Inari Gottheit, dem Fuchs und dem Reis und der<br />

Wechselgestalt von junger Frau und altem Mann ist nach wie vor etwas rätselhaft. Fuchsglaube<br />

und Reisgott waren wohl ursprünglich zweierlei, haben sich im Lauf der japanischen<br />

Religionsgeschichte aber gegenseitig verstärkt und sind zu einer Einheit verschmolzen.<br />

Tanuki<br />

Tanuki (oft fälschlich als "Dachs" übersetzt) sind ähnliche Verwandlungskünstler wie die<br />

Füchse. Während die Füchse elegant und schlau, bzw. heimtückisch agieren, sind die Tanuki<br />

eher derbe, draufgängerische Gesellen. Auch sie können den Menschen das Leben ziemlich<br />

schwer machen, aber alles in allem scheinen sie eher gutmütig zu sein. Manchmal sieht man<br />

überlebensgroße Tanuki Figuren vor Restaurants oder Geschäften stehen. Oft haben sie eine<br />

Flasche Sake in der Hand und animieren, ähnlich wie die „Winkende Katze“ (o maneki neko),<br />

zum Mittrinken. In der anderen Hand haben sie einen mysteriösen Zettel. Es ist ein<br />

Schuldschein, den der Tanuki im Austausch für Sake ausstellt, den er allerdings nie bezahlt. Im<br />

Gegensatz zu den Füchsen sind die Tanuki männlichen Geschlechts, obwohl es heute auch<br />

weibliche Darstellungen gibt. Eines ihrer Charakteristika sind ihre übergroßen Hoden (natürlich<br />

ein Glückssymbol). Wenn sie wütend werden, können sie diese Hoden auch als Schlagwaffen<br />

verwenden. Ihr Strohhut kennzeichnet die Tanuki als Reisende, sie sind also Vagabunden. Das<br />

Blatt, das sie manchmal in der Hand halten, ist ein essentielles Mittel um sich zu verwandeln.<br />

Bei ein wenig komischen oder unheimlichen Menschen sollte man daher immer nach einem<br />

Blatt Ausschau halten - entdeckt man eines an ihnen, dann sind es wahrscheinlich verwandelte<br />

Tanuki.<br />

In alten Legenden werden die Tanuki hauptsächlich böse, gefährlich und unheimlich<br />

dargestellt. Erst später entstand die Legende des Tanuki, der sich in einen Teekessel verwandelt<br />

(Bunbuku chagama). Er tut dies aus Dankbarkeit oder Mitleid für einen armen alten Mann,<br />

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