20.01.2013 Aufrufe

Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Tempel (Buddhismus)<br />

Tempel tragen hinter dem Namen die japanische Endungen: tera, -ji, -in, san, u.a.m.<br />

In der deutschsprachigen Japanologie wird der Begriff "Tempel" nur auf ein buddhistisches<br />

Gebäude angewandt. Ein buddhistischer Tempel besteht oft aus mehreren Gebäuden. Eines<br />

dieser Gebäude (nicht unbedingt das größte) ist die "Haupthalle", hondô (oft auch kondô -<br />

"Goldene Halle" genannt). Sie bildet das Zentrum des Tempels, denn in ihr wird dass<br />

wichtigste Heiligtum des Tempels (honzon) aufbewahrt. Meist handelt es sich dabei um eine<br />

Statue jenes Buddhas, dem der Tempel geweiht ist. Neben dem Hauptbuddha gibt es oft auch<br />

noch andere Heiligengestalten, die in Seitengebäuden verehrt werden. Da in größeren Tempeln<br />

viele Mönche wohnen, spricht man auch von "Klöstern". Solche Tempelanlagen besitzen<br />

außerdem Gebäude für bestimmte Gebete und Rituale (z.B. Feuerzeremoniell). Laien besuchen<br />

Tempelanlagen in der Regel, um vor dem Heiligtum zu beten oder zu bitten. Oft betreten sie<br />

dabei die Haupthalle gar nicht, sondern steigen nur über ein paar Stufen zu einer Veranda, von<br />

wo aus sie die Buddha- oder Boddhisattva Statuen verehren.<br />

Der Tempel ist zuständig für Totenfeiern, Begräbnisse und den posthumen buddhistischen<br />

Namen des Toten. Neben den Spenden ist dies die Haupteinnahmequelle des Tempels. Es gibt<br />

in Japan keine Kirchensteuer.<br />

Zusammenfassung des Wesentlichen beim Tempel:<br />

• Vor dem Tempelgelände steht häufig ein großes hölzernes Eingangstor, rechts und links mit<br />

zwei od. vier „himmlischen Wächtern“ = Deva-Könige (Niô, jap. tenbu).Sie sind<br />

Beschützer des Tempels und des Buddhismus. Ihre meist zornige oder schreckenerregende<br />

Pose soll Respekt einflößen.<br />

• Vor der Haupthalle steht fast immer ein Rauchbecken (senkodate) zur rituellen „Reinigung“<br />

(= Segnung). Man schlägt sich den Rauch auf Kopf und Schultern oder auf Körperteile, die<br />

Probleme bereiten.<br />

• Kauf von Rauchstäbchen (o senko), die man in das Rauchbecken steckt. Im Tempel häufig<br />

Opfern von Kerzen.<br />

• Im Hauptgebäude eine Buddha- oder Kannonstatue und/oder andere Statuen von<br />

Boddhisatva (bôsatsu) oder anderen Gottheiten wie z.B. Sonnen- und Mondgöttin.<br />

Buddha (butsu) ist der Erleuchtete (nyorai). Es gibt fünf verschiedene Buddha-<br />

Darstellungen:<br />

Shaka = Urbuddha, meist als Lehrender dargestellt (Gründer: Prinz Siddharta, Indien)<br />

Yakushi-Buddha = der Heilende Buddha, eine erhobene Hand und Medizin in der anderen.<br />

Amida-Buddha = Herr des westlichen Paradieses, sitzt in tiefer Meditation auf Lotosblüte.<br />

Lotosblüte erhebt sich über dem Schlamm, in dem sie wächst. Symbol für Erleuchtung und Reinheit.<br />

Dainichi = der all umgreifende kosmische Buddha. Er hält mit der rechten Hand den linken<br />

Zeigefinger<br />

Miroku-Buddha = der Buddha der Zukunft. Oft wird er jünger und etwas lächelnd<br />

dargestellt. Er sinnt über die Erlösung aller Lebewesen nach. Häufig wird der Miroku<br />

Bôsatsu genannt, nicht Buddha.<br />

Bodhisattva (bôsatsu) sind Wesen, die Erleuchtung (satori) erfahren und damit die<br />

Buddhaschaft erreicht haben. Sie verzichten auf das Nirvana, um den Menschen auf dem<br />

Weg zur Erleuchtung zu helfen. Zwei Bodhisattva spielen in Japan eine besondere Rolle:<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!