Freundschaftsreise - Deutsch - Japanische Gesellschaft ( DJG ...
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Berg Hiei<br />
Auf dem Berg Hiei hat sich ein nicht unbedeutender Teil japanischer Geschichte abgespielt. Im<br />
8. Jahrhundert ließ Kaiser Kammu auf diesem Berg vom Priester Saicho (posthum Dengyô<br />
Daishi) einen Tempel errichten, um die Stadt Kyôtô vor dem Bösen zu schützen, das nach alter<br />
chinesischer Überlieferung immer aus dem Nordosten kommt. Er begründete die Tendai-<br />
Schule, die aber erst nach seinem Tod Anerkennung fand. Diese Schule dominierte nicht nur<br />
über Jahre hinweg Japans Religion, sondern hatte auch starken Einfluss auf die Regierung. In<br />
seiner Blütezeit bestand der Tempelkomplex des Enryaku-ji aus über 3000 Gebäuden und hatte<br />
eine Armee mit Tausenden von Kriegermönchen. Diese fielen regelmäßig plündernd und<br />
mordend in Kyôtô ein, um religiöse Gegner zu unterdrücken oder sich politisch durchzusetzen,<br />
Als Mitte des 16. Jh. Fürst Oda Nobunaga durch diese Mönche sein Bestreben gefährdet sah,<br />
die Nation zu einigen, zerstörte er 1581 einen Großteil der Tempelanlagen und verschonte auch<br />
die Mönche nicht.<br />
Die heutige Anlage gliedert sich in drei Bereiche:<br />
1. Im Todo (östlicher Bereich) steht die Haupthalle Konpon Chu-do aus dem Jahr 1642.<br />
Erstmals wurde der Tempel 788 errichtet. Es ist das Zentrum für religiöse Praktiken. In dem<br />
dunklen Tempelinneren brennen vor dem Hauptaltar Tag und Nacht 3 sog. „Dharma-<br />
Leuchten“.<br />
Zum Todo gehört noch der Daikô-dô, die große Lesehalle. Darin sind Figuren der großen<br />
buddhistischen Religionsgründer, die alle hier auf dem Hiei-san ihr hartes Mönchstraining<br />
durchführten, nämlich Hônen (Jôdo-Sekte), Shinran (Shin-Jôdo S.), Eisai (Rinzai-S.), Dôgen<br />
(Sôdo-S.) und Nichiren.<br />
Die Hokke Sôji ist eine zweistufige große Pagode.<br />
Im Kokuhô-den steht das Bildnis einer alten Kannonstatue, die aus einem Holzblock geschnitzt<br />
wurde.<br />
2. Der Saito-Teil (westlicher Bereich) mit Steinwegen durch uralte Wälder hat sich von den<br />
drei Bereichen die beschaulichste Atmosphäre erhalten.<br />
Hier befindet sich die aus der Kamakura Zeit stammende Halle Shaka-do, dem Urbuddha<br />
geweiht. Die Buddha-Skulptur soll Saicho selbst angefertigt haben. Sie ist eingeschreint und<br />
nicht zu sehen. Im Eingangsbereich vor Abgang der langen Treppe stehen zwei identische<br />
Medidations-Hallen, Hakke-dô und Jôgyô-dô, die durch einen Korridor miteinander verbunden<br />
sind.<br />
3. Im Yokawa-Teil steht der Yokawa Chû-dô Tempel, der 848 von Ennin gegründet wurde. Der<br />
Neubau von 1600 wurde 1942 durch Blitzschlag vernichtet. Die heutige Betonkonstruktion ist<br />
ein beachtlich guter Stelzenbau. Dahinter liegt versteckt die Pagode. Nicht weit entfernt davon<br />
ist noch der kleine alte Tempel Ganzan Daishi-dô.<br />
[For 1200 years since then, the temple has produced many distinguished priests. As a<br />
renowned center of learning and ascetic practice, Enryaku-ji Temple has an air of solemn<br />
religiosity. For example, monks still subject themselves to rigorous ascetic practices. Some<br />
monks shut themselves away in mountain huts for 12 years for the pursuit of learning and<br />
religious devotion. Other training involves walking from peak to peak in the mountains along<br />
steep paths, about 30 km or more per day, for a total of 1,000 days in a seven-year period: 100<br />
days in both the first and second years, 200 days during each of the third, fourth and fifth<br />
years; and 100 days in both the sixth and seventh years].<br />
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