Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 39 -<br />
4.7 Für die übrigen Branchen lässt sich schwerlich festlegen, ob die eigentlichen<br />
<strong>Betriebsverlagerungen</strong> getrennt werden können von weitergehenden wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
sozialen Phänomenen, die dem "Strukturwandel" als einem umfassenderen Prozess, in dem<br />
Globalisierung, Rationalisierung, Produktivitätsgewinne <strong>und</strong> Modernisierung unauflöslich<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en sind, zugr<strong>und</strong>e liegen. In diesem Zusammenhang scheinen<br />
verschiedene konvergierende Trends aufzutreten:<br />
• Gleichbleibende oder sinkende Beschäftigungsquoten;<br />
• Aufstieg neuer Technologien mit entsprechend steigendem Bedarf an mehr hoch- <strong>und</strong><br />
häufig höchstqualifizierten Arbeitskräften;<br />
• steigende Produktivität;<br />
• insgesamt erzielte Handelsbilanzüberschüsse, insbesondere gegenüber Entwicklungsländern,<br />
die im Prinzip vom Trend der <strong>Betriebsverlagerungen</strong> profitieren müssten;<br />
• verstärkter Druck, dass Investitionen rasch zu Erträgen führen müssen.<br />
4.8 Schließlich sollte besonders hervorgehoben werden, dass verschiedene Organisationen bei<br />
der Anhörung am 4. Mai darauf hingewiesen haben, dass der Hauptgr<strong>und</strong> für die Verlagerung<br />
in einigen Fällen <strong>und</strong> in bestimmten Sektoren mit großem Flächenbedarf für die Produktion<br />
in der Immobilienspekulation zu suchen sein könnte.<br />
5. Schlussfolgerungen der CCMI<br />
5.1 Die Erarbeitung dieses Informationsberichts stellt für den EWSA eine innovative Arbeitsweise<br />
dar, da das Sachwissen <strong>und</strong> das Know-how der Mitglieder <strong>und</strong> Delegierten der CCMI<br />
mit den Ergebnissen eines Berichts gekoppelt wurde, der von einer externen, wenngleich<br />
unter enger Aufsicht der entsprechenden Studiengruppe der CCMI operierenden Beratungsfirma<br />
erstellt wurde.<br />
5.2 Die daraus hervorgegangene Arbeit erbringt einen hohen Mehrwert - angesichts der durch die<br />
Literaturhinweise der externen Studie untermauerten Tatsache, dass bislang weder<br />
öffentliche noch private Einrichtungen versucht haben, einen umfassenden Überblick über<br />
<strong>Betriebsverlagerungen</strong> auf der Gr<strong>und</strong>lage allen zur Verfügung stehenden Materials <strong>und</strong> mit<br />
einem branchenspezifischen Ansatz zu erstellen.<br />
5.3 Informelle Kontakte mit der Kommission haben gezeigt, dass die EU-Institutionen ähnlichen<br />
Schwierigkeiten begegnen. Im Gegensatz zu anderen Studien deckt der Überblick ein breites<br />
Indikatorenspektrum ab.<br />
5.4 Trotzdem wurde aufgr<strong>und</strong> der in Kapitel 3 dargelegten Ursachen (detaillierte Informationen<br />
über die aufgetretenen methodischen Probleme) das Ziel, den Umfang der <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />
auf sektoraler Basis in der EU zu erfassen, nur teilweise erreicht.<br />
5.5 In einigen Fällen scheint ein erheblicher Unterschied zwischen dem aus dem verfügbaren<br />
Datenmaterial hervorgehenden Bild <strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Weise, wie die einschlägigen Akteure<br />
die Dynamik in einer bestimmten Branche subjektiv empfinden, zu bestehen. Dies wurde in