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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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4.7 Für die übrigen Branchen lässt sich schwerlich festlegen, ob die eigentlichen<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> getrennt werden können von weitergehenden wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

sozialen Phänomenen, die dem "Strukturwandel" als einem umfassenderen Prozess, in dem<br />

Globalisierung, Rationalisierung, Produktivitätsgewinne <strong>und</strong> Modernisierung unauflöslich<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en sind, zugr<strong>und</strong>e liegen. In diesem Zusammenhang scheinen<br />

verschiedene konvergierende Trends aufzutreten:<br />

• Gleichbleibende oder sinkende Beschäftigungsquoten;<br />

• Aufstieg neuer Technologien mit entsprechend steigendem Bedarf an mehr hoch- <strong>und</strong><br />

häufig höchstqualifizierten Arbeitskräften;<br />

• steigende Produktivität;<br />

• insgesamt erzielte Handelsbilanzüberschüsse, insbesondere gegenüber Entwicklungsländern,<br />

die im Prinzip vom Trend der <strong>Betriebsverlagerungen</strong> profitieren müssten;<br />

• verstärkter Druck, dass Investitionen rasch zu Erträgen führen müssen.<br />

4.8 Schließlich sollte besonders hervorgehoben werden, dass verschiedene Organisationen bei<br />

der Anhörung am 4. Mai darauf hingewiesen haben, dass der Hauptgr<strong>und</strong> für die Verlagerung<br />

in einigen Fällen <strong>und</strong> in bestimmten Sektoren mit großem Flächenbedarf für die Produktion<br />

in der Immobilienspekulation zu suchen sein könnte.<br />

5. Schlussfolgerungen der CCMI<br />

5.1 Die Erarbeitung dieses Informationsberichts stellt für den EWSA eine innovative Arbeitsweise<br />

dar, da das Sachwissen <strong>und</strong> das Know-how der Mitglieder <strong>und</strong> Delegierten der CCMI<br />

mit den Ergebnissen eines Berichts gekoppelt wurde, der von einer externen, wenngleich<br />

unter enger Aufsicht der entsprechenden Studiengruppe der CCMI operierenden Beratungsfirma<br />

erstellt wurde.<br />

5.2 Die daraus hervorgegangene Arbeit erbringt einen hohen Mehrwert - angesichts der durch die<br />

Literaturhinweise der externen Studie untermauerten Tatsache, dass bislang weder<br />

öffentliche noch private Einrichtungen versucht haben, einen umfassenden Überblick über<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> auf der Gr<strong>und</strong>lage allen zur Verfügung stehenden Materials <strong>und</strong> mit<br />

einem branchenspezifischen Ansatz zu erstellen.<br />

5.3 Informelle Kontakte mit der Kommission haben gezeigt, dass die EU-Institutionen ähnlichen<br />

Schwierigkeiten begegnen. Im Gegensatz zu anderen Studien deckt der Überblick ein breites<br />

Indikatorenspektrum ab.<br />

5.4 Trotzdem wurde aufgr<strong>und</strong> der in Kapitel 3 dargelegten Ursachen (detaillierte Informationen<br />

über die aufgetretenen methodischen Probleme) das Ziel, den Umfang der <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

auf sektoraler Basis in der EU zu erfassen, nur teilweise erreicht.<br />

5.5 In einigen Fällen scheint ein erheblicher Unterschied zwischen dem aus dem verfügbaren<br />

Datenmaterial hervorgehenden Bild <strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Weise, wie die einschlägigen Akteure<br />

die Dynamik in einer bestimmten Branche subjektiv empfinden, zu bestehen. Dies wurde in

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