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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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(im Gegensatz zur Internalisierung/In-house-Produktion), während sich offshoring auf Fälle bezieht,<br />

in denen der Produktionsprozess im Ausland stattfindet.<br />

7 Obige Tabelle A1.1 verdeutlicht die Dimensionen dieser beiden Termini.<br />

Tabelle A1.1: Outsourcing <strong>und</strong> Offshoring<br />

Betriebsinterne <strong>und</strong> -externe Produktion<br />

Produktionsstandort Intern Extern (ausgelagert)<br />

Inland Insourcing Outsourcing<br />

Ausland (Offshoring) Captive Offshoring Offshore<br />

Outsourcing<br />

Quelle: nach Informationen von UNCTAD (2004) <strong>und</strong> Pujals (2005)<br />

8 Die beiden oben dargestellten Formen des offshoring beziehen sich auf die Verlagerung eines Teils<br />

der Wertschöpfungskette ins Ausland <strong>und</strong> stehen im Mittelpunkt der Literatur zu <strong>Betriebsverlagerungen</strong>.<br />

Demzufolge müssen ausgelagerte (offshored) Tätigkeiten aber nicht zunächst im<br />

Inland stattgef<strong>und</strong>en haben, damit sie als Teil des Phänomens "Betriebsverlagerung" betrachtet werden.<br />

9 Bei dieser Diskussion werden outsourcing <strong>und</strong> offshoring in Bezug auf Zwischenprodukte - d.h.<br />

nicht Rohstoffe oder Endprodukte - verwandt. In einigen Abhandlungen wird aber keine solche<br />

Unterscheidung getroffen. Drumetz (2005) definiert offshoring einfach als Verlagerung einer inländischen<br />

Unternehmenstätigkeit ins Ausland, ohne Bezug auf Zwischenprodukte zu nehmen. Ein<br />

Messverfahren für <strong>Betriebsverlagerungen</strong>, das auf Zwischenprodukte konzentriert ist, betrifft im<br />

Wesentlichen nur Bereiche, in denen die Endfertigung im Inland stattfindet. Z.B.: Wenn ein<br />

inländischer Autohersteller die Motorenproduktion ins Ausland verlagert, wäre dies themenrelevant,<br />

da Motoren Zwischenprodukte darstellen; wenn der inländische Hersteller jedoch seine Tätigkeit einstellt<br />

<strong>und</strong> die Nachfrage durch Importe befriedigt wird, wäre dies nicht themenrelevant, da keine<br />

Zwischenprodukte importiert werden.<br />

10 Einige Autoren verwenden eine leicht abweichende Terminologie für die zuvor beschriebenen<br />

Methoden. Beispielsweise gebrauchen Geishecker (2005) <strong>und</strong> Amiti/Wei (2005) den Ausdruck<br />

international outsourcing im Sinne von offshoring in Tabelle A1.1. Andere Autoren benutzen die<br />

Termini outsourcing <strong>und</strong> offshoring unterschiedslos, aber meist auch in der Bedeutung von offshoring<br />

in obiger Tabelle.<br />

11 Ein mit den bisher genannten Begriffen verwandter Terminus lautet "Deindustralisierung". Dieser<br />

bezeichnet den Wandel eines Landes oder einer Region von einer industriell geprägten Wirtschaft zu<br />

einer Dienstleistungswirtschaft. Die Stellungnahme des EWSA (2005) enthält eine präzise<br />

Unterscheidung zwischen "absoluter" <strong>und</strong> "relativer Deindustrialisierung" 2 . Die erste Art der Deindustrialisierung<br />

ist wie folgt definiert: "Dieser Prozess beinhaltet eine Abnahme der Beschäftigung, der<br />

Produktion, der Rentabilität <strong>und</strong> des Kapitalstocks in der Industrie sowie einen Rückgang der<br />

2<br />

Europäischer Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss (2005) "Ausmaß <strong>und</strong> Auswirkungen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>", CCMI/014 <strong>–</strong> CESE<br />

851/2005, Ziffer 1.18.

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