Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
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1. Zusammenfassung<br />
- 46 -<br />
1 Der Europäische Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss (EWSA) verabschiedete am 14. Juli 2005 eine<br />
Stellungnahme zum Thema "Ausmaß <strong>und</strong> Auswirkungen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>" 1 . In Ziffer 2.6<br />
dieser Stellungnahme wird bemerkt, dass "einige Sektoren stärker von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> betroffen<br />
sind als andere". Das EWSA-Präsidium genehmigte in seiner Sitzung am 12. Juli 2005 der Beratenden<br />
Kommission für den industriellen Wandel (CCMI) die Ausarbeitung eines Informationsberichts<br />
zum Thema "Eine branchenspezifische Untersuchung von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>", um näher<br />
auf diese Bemerkung einzugehen <strong>und</strong> eine branchenspezifische Bewertung von <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />
vorzunehmen.<br />
2 Diese Untersuchung soll bei der Erstellung des Informationsberichts helfen, indem empirische<br />
Nachweise für <strong>Betriebsverlagerungen</strong> in 19 Branchen der Europäischen Union untersucht werden.<br />
Hauptsächlich sollen in dieser Untersuchung die veröffentlichten einschlägigen Daten zusammengetragen<br />
<strong>und</strong> aufgezeichnet werden <strong>und</strong> für die Branchen, für die relevante Daten vorliegen, eine<br />
zusammenfassende Auswertung von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> aufgestellt werden. Die Auswertung soll<br />
sich auf die Ebene der Europäischen Union (EU) sowie auf einzelne Mitgliedstaaten beziehen.<br />
3 Aus den von der CCMI aufgestellten Vorgaben für diese Untersuchung geht eindeutig hervor, was<br />
nicht in den Rahmen der Untersuchung fällt: Es sollen keine Primärdaten zusammengetragen werden,<br />
sondern ein Überblick über die vorliegenden <strong>und</strong> veröffentlichten Daten erstellt werden. Ferner sollen<br />
keine Vorschläge für mögliche politische Maßnahmen gemacht werden.<br />
Arbeitsdefinition von <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />
4 Für den Begriff "<strong>Betriebsverlagerungen</strong>" gibt es keine eindeutige <strong>und</strong> einheitliche Definition, wie<br />
das Studium der politischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Literatur <strong>und</strong> Debatten mit den Beteiligten<br />
zeigen. Diese Debatte soll hier weder neu angestoßen 2 noch bereichert werden, da sich diese<br />
Untersuchung auf die in der am 14. Juli 2005 vom EWSA verabschiedeten Stellungnahme enthaltene<br />
Definition stützen soll. In der englischen Fassung der Stellungnahme werden die Begriffe<br />
"delocalisation" <strong>und</strong> "relocation" abwechselnd verwendet, in Ziffer 1.18 wird "[Betriebs-<br />
]Verlagerung" wie folgt definiert:<br />
"[Betriebs-]Verlagerung ist die völlige oder teilweise Einstellung einer Tätigkeit <strong>und</strong> ihre<br />
Wiederaufnahme im Ausland im Rahmen einer Direktinvestition."<br />
5 In der Stellungnahme wird ferner zwischen interner <strong>und</strong> externer Verlagerung unterschieden;<br />
interne Verlagerung ist die völlige oder teilweise Verlegung der Tätigkeit in einen anderen Mitgliedstaat;<br />
die externe Verlagerung die völlige oder teilweise Verlegung der Tätigkeit in einen<br />
Drittstaat.<br />
1<br />
Europäischer Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss (2005): "Ausmaß <strong>und</strong> Auswirkungen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>", CCMI/014 <strong>–</strong> CESE<br />
851/2005.<br />
2<br />
Anhang 1 enthält einen kurzen Überblick über die in der einschlägigen Literatur gef<strong>und</strong>enen Definitionen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>.