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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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b) Weites Outsourcing von Wirtschaftszweig I ist das Verhältnis der Summe aller Input-Käufe durch<br />

Wirtschaftszweig I zum Mehrwert von Wirtschaftszweig I.<br />

17 Die größte Unzulänglichkeit solcher Messgrößen besteht darin, dass die ihnen zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Daten (Import- <strong>und</strong> Inlands-Input-Output-Tabellen) nur in großen zeitlichen Abständen<br />

(normalerweise alle fünf Jahre) ermittelt werden. Um diesen Mangel auszugleichen <strong>und</strong><br />

aussagekräftigere Analysen zu ermöglichen, machen zahlreiche Autoren (einschließlich Amiti/Wei<br />

(2005)) Annäherungen an diese Messgrößen, indem sie Input-Output-Tabellen in Kombination mit<br />

Handelsdaten verwenden. Die üblichen Input-Output-Tabellen enthalten nur die Inputs jedes<br />

Wirtschaftszweigs, ohne sie in inländische oder ausländische Inputs aufzugliedern. Diese Autoren<br />

verwenden die Standardtabellen unter der Annahme, dass das Verhältnis von importierten<br />

Zwischenprodukten zu inländischen Zwischenprodukten mit dem Verhältnis von allen Importen des<br />

Sektors zum Gesamtverbrauch im Sektor gleich ist.<br />

18 "Verbrauch" - vielleicht angemessener als "sichtbarer Verbrauch" bezeichnet - wird als Inlandsproduktion<br />

plus Importe minus Exporte des betreffenden Wirtschaftszweigs definiert. Die beiden<br />

unterschiedlichen Verfahren sind äquivalent, wenn der Anteil importierter Zwischenprodukte mit dem<br />

Anteil aller importierten Produkte gleich ist.<br />

19 Andere Autoren wie Geishecker (2005) <strong>und</strong> Falk/Wolfmayr (2005) entwickeln diese Messgrößen<br />

weiter, indem sie sie nach Partnerländern aufschlüsseln, d.h. nur Importe aus bestimmten relevanten<br />

Ländern berücksichtigen.<br />

Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

20 Andere Messverfahren für <strong>Betriebsverlagerungen</strong> sind nicht nur auf den Handel von Zwischenprodukten<br />

konzentriert, sondern berücksichtigen auch (in erster Linie auf Importe <strong>und</strong> Exporte bezügliche)<br />

Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.<br />

21 Beispielsweise berechnet Drumetz (2005) eine Quote der Importdurchdringung <strong>und</strong> eine Quote<br />

des Zahlungsbilanzdefizits, wodurch indirekt gemessen wird, wie sehr der Inlandsverbrauch von der<br />

Inlandsproduktion abhängt. Diese Messverfahren beruhen auf folgenden Formeln:<br />

a) Die Quote der Importdurchdringung ist das Verhältnis der Importe zur Summe des Inlands-<br />

Outputs <strong>und</strong> der Nettoimporte.<br />

b) Die Quote des Zahlungsbilanzdefizits ist das Verhältnis der Nettoexporte zur Summe des Inlands-<br />

Outputs <strong>und</strong> der Nettoimporte.<br />

22 Der Autor stellt die These auf, dass Offshoring in Sektoren stattfindet, in denen die Quote der<br />

Importdurchdringung stark zunimmt, die Quote des Zahlungsbilanzdefizits schnell abnimmt <strong>und</strong> der<br />

Anteil der Beschäftigung des Sektors an der Gesamtbeschäftigung sinkt. Die Quote der Importdurchdringung<br />

wird auch von anderen Autoren verwandt, z.B. Anderton/Brenton (1999) <strong>und</strong> Campa/<br />

Goldberg (1997).

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