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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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31 Bei einigen Branchen wurde auf die von den einschlägigen Branchenverbänden veröffentlichten<br />

Daten zurückgegriffen. In den meisten Fällen ergänzen diese Daten die aus den bereits erörterten<br />

Datenbanken gewonnenen Informationen. Im Falle der Schiffbaubranche wurde dennoch entschieden,<br />

die Daten zu Produktion <strong>und</strong> Beschäftigung des Komitees der Schiffbauverbände der Europäischen<br />

Gemeinschaften (CESA) <strong>und</strong> nicht die der SUS-Datenbank zu verwenden. Die CESA-Daten entsprechen<br />

den für die Zwecke dieser Studie festgelegten Wirtschaftszweigen besser als die SUS-<br />

Datensätze von Eurostat. Ferner weisen die CESA-Daten weniger Lücken in der Datenerfassung auf,<br />

wenngleich ausschließlich Mitgliedstaaten der CESA berücksichtigt werden <strong>und</strong> nur 14 EU-<br />

Mitgliedstaaten der CESA angehören.<br />

Erkenntnisse über <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

32 Die branchenspezifischen Untersuchungen in Bezug auf <strong>Betriebsverlagerungen</strong> werden in Kapitel<br />

3 wiedergegeben. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Untersuchungen können folgende allgemeinen Schlussfolgerungen<br />

gezogen werden.<br />

33 In keiner - bis auf zwei - der untersuchten Branchen geht aus den Daten ein klares Bild von den<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> in der EU hervor. Zwei Branchen sind den Daten zufolge von <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

betroffen: "Textilien" sowie "Leder, Bekleidung <strong>und</strong> Schuhe". Diese Branchen sind dadurch<br />

eng miteinander verb<strong>und</strong>en, dass die Produktion der Textilindustrie einen wichtigen<br />

Produktionsfaktor der Bekleidungs- <strong>und</strong> Konfektionsindustrie darstellt.<br />

34 Die Daten vermitteln kein klares Bild für die Branche der Elektromechanik. Die europäische<br />

Produktion in dieser Branche ist leicht zurückgegangen, wobei die Beschäftigung etwas stärker<br />

abgenommen hat; der gesamtwirtschaftliche Anteil der Branche ist zwischen 1999 <strong>und</strong> 2003 zurückgegangen.<br />

Im Gegensatz dazu hat sich die Handelsbilanz Europas in dieser Branche, insbesondere im<br />

Handel mit den Entwicklungsländern, verbessert. Zusammen betrachtet könnte dies nahe legen, dass<br />

die Arbeitsproduktivität in der EU zugenommen hat, was zur Verringerung der Beschäftigungsziffern<br />

<strong>und</strong> zu einer verbesserten Exportleistung führt. Andererseits könnte die Faktenlage auch so<br />

interpretiert werden, dass einige Produktionsbereiche aus Europa in Entwicklungsländer verlagert<br />

werden, dies aber in den Handelsdaten durch erhöhte Exporte in die selbe Gruppe von Ländern<br />

verschleiert wird.<br />

35 Die Daten sprechen nicht dafür, dass Wirtschaftsaktivitäten aus bestimmten Mitgliedstaaten im<br />

Allgemeinen verlagert wurden. Sie lassen auch nicht erkennen, dass bestimmte Mitgliedstaaten<br />

generell Zielland von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> sind.<br />

36 Neben dem Bef<strong>und</strong>, dass die Branchen "Textilien" sowie "Leder, Bekleidung <strong>und</strong> Schuhe" in der<br />

EU allgemein von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> betroffen sind, konnten in dieser Untersuchung nur drei<br />

weitere Branchen ausgemacht werden, in denen die Daten <strong>Betriebsverlagerungen</strong> belegen. In der Chemikalienbranche<br />

sprechen die Daten für <strong>Betriebsverlagerungen</strong> aus dem Vereinigten Königreich <strong>und</strong><br />

aus der Slowakei. Im Bereich der Eisenbahnausrüstungen deuten die Daten auf <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

aus Deutschland hin. In der Schiffbaubranche lassen die Daten auf eine Betriebsverlagerung aus<br />

Deutschland <strong>und</strong> Dänemark schließen.

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