Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
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Phänomenon ist, sondern eine natürliche Folge des anhaltenden Wachstums in entwickelten Volkswirtschaften.<br />
Als Hauptgr<strong>und</strong> für Deindustrialisierung wird angeführt, dass die Produktivität im Fertigungssektor<br />
schneller wächst als im Dienstleistungssektor. Außerdem wird die Schlussfolgerung<br />
gezogen, dass der Nord-Süd-Handel bei der Deindustrialisierung nur eine sehr geringe Rolle gespielt<br />
hat.<br />
Tabelle A1.2: Gründe für <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />
Gr<strong>und</strong> % der Befragten, die diese<br />
Antwort gewählt haben<br />
Kosteneindämmung 59<br />
Bemühen um beispielhafte Praktiken 56<br />
Verbesserung der Dienstleistungsqualität 41<br />
Konzentration auf Kernkompetenzen 39<br />
Verbesserung der Kapazitäten für die Entwicklung neuer Produkte/<br />
Dienstleistungen<br />
35<br />
Zugang zu neuen Technologien/ Fertigkeiten 34<br />
Verringerung der Beschäftigtenzahlen 34<br />
Verringerung der Kapitalkosten 32<br />
Entwicklung von firmeninternem Know-how 30<br />
Verringerung der Transaktionskosten 27<br />
Verringerung der Werbeausgaben 23<br />
Investitionen in Technologie 18<br />
Verbesserung der Position in der Wertschöpfungskette 17<br />
Verbesserung der Fähigkeit zur Veränderung<br />
Quelle: Kakabadse et Kakabadse (2002)<br />
17<br />
Trendvorhersagen für <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />
41 Wir hielten es für sinnvoll zu prüfen, inwieweit Studien Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung des<br />
Betriebsverlagerungsprozesses machen; d.h. ob davon ausgegangen wird, dass sich dieser Prozess während der<br />
nächsten zehn Jahre beschleunigen wird, <strong>und</strong> ob <strong>und</strong> wie die weltweiten Verlagerungen der Wirtschaftstätigkeit<br />
voraussichtlich ihre Richtung ändern werden.<br />
42 Wir haben festgestellt, dass dieser Frage nur in einer Studie unter dem quantitativen Blickwinkel<br />
nachgegangen wird. Die Studie von Forrester (2004) enthält nach Ländern <strong>und</strong> Branchen gegliederte detaillierte<br />
Prognosen für das Offshoring europäischer Arbeitsplätze bis 2015. Die Studie sagt voraus, dass bis 2010 ca.<br />
495.000 Arbeitsplätze aus der EU-15 abwandern <strong>und</strong> bis 2015 1.153.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sein<br />
werden. R<strong>und</strong> zwei Drittel davon werden voraussichtlich im Vereinigten Königreich verloren gehen. Als<br />
mögliche Gründe für diesen hohen Anteil im Vereinigten Königreich werden angeführt, dass Indien jedes Jahr 2<br />
Millionen englischsprechende Arbeitskräfte mit breitgefächerten technischen Qualifikationen ausbildet <strong>und</strong> dass<br />
der Arbeitsmarkt des Vereinigten Königreichs im Vergleich zum Rest der EU-15 flexibler ist. Aufgeschlüsselt<br />
nach Arbeitsplatzkategorien prognostiziert die Studie bis 2015 folgende Beschäftigungsverluste: 13 % in den<br />
Informationstechnologien, 34% bei den Bürobediensteten, 29% in Wirtschaft <strong>und</strong> Management, 20% in<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Ingenieurswesen, 3% bei Behörden- <strong>und</strong> Regierungsbediensteten <strong>und</strong> 1% bei den<br />
Beschäftigten in der Medienbranche.