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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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Ausfuhren industrieller Produkte <strong>und</strong> das Entstehen dauerhafter Handelsdefizite in diesem Sektor";<br />

die zweite Art ist wie folgt definiert: "Dieser Prozess besteht in der Abnahme des Anteils der Industrie<br />

an der Volkswirtschaft. Dabei spiegelt er den Prozess des Strukturwandels hinsichtlich der<br />

Entwicklung der Leistungsfähigkeit der Industrie <strong>und</strong> des Dienstleistungssektors wider."<br />

Messverfahren für <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

12 Wie die WTO (2005) feststellt, besteht ein Hauptproblem im Zusammenhang mit den vorgenannten<br />

Definitionen von outsourcing <strong>und</strong> offshoring darin, dass sie sich nicht leicht mit offiziellen<br />

Wirtschaftsdaten in Einklang bringen lassen. Normalerweise werden die Daten auf Sektorebene<br />

ermittelt, während Verlagerungsentscheidungen auf Unternehmensebene getroffen werden. Es ist<br />

schwierig, Importstatistiken <strong>und</strong> die Entscheidung einer Unternehmensleitung, inländische Produkte<br />

durch Importe zu ersetzen, in Relation zu setzen. Ein weiteres mögliches Problem, auf das Amiti/Wei<br />

(2005) hinweisen, besteht darin, dass offshoring in den Daten möglicherweise unterbewertet wird, da<br />

die Kosten für die importierten Produkte niedriger sein dürften als die Kosten für ihren Erwerb im<br />

Inland. Quantitative Daten mögen zwar besser geeignet erscheinen, sie können aber nicht über<br />

einzelne Produkte hinaus aggregiert werden, um ein sinnvolles Bild auf Sektorebene zu ergeben; <strong>und</strong><br />

in vielen Fällen sind solche Daten nicht verfügbar.<br />

13 Da direkte Daten zu diesem Thema fehlen, werden in Untersuchungen Ersatzgrößen verwandt, um<br />

einen Eindruck vom Ausmaß der betreffenden Betriebsverlagerung zu gewinnen. Dabei kommen<br />

unterschiedliche Ersatzgrößen zum Einsatz. Angesichts der mangelnden Übereinstimmung bei der<br />

Begriffsbestimmung dürfte dies kaum überraschen.<br />

14 Im Folgenden werden die in der Literatur verwandten Indikatoren für die Betriebsverlagerung<br />

dargestellt.<br />

Input-/Output-Tabellen<br />

15 Outsourcing wird üblicherweise unter Bezug auf Zwischenprodukte definiert. Deshalb werden für<br />

Messverfahren häufig Input-Output-Tabellen verwandt. Die zuverlässigste Quelle für die Messung<br />

von Offshore-Outsourcing dürfte die Verwendung von Import-Input-Output-Tabellen <strong>und</strong> Inlands-<br />

Input-Output-Tabellen sein. Import-Input-Output-Tabellen stellen die Einfuhren jedes Wirtschaftszweigs<br />

aus anderen ausländischen Wirtschaftszweigen dar, während Inlands-Input-Output-Tabellen<br />

die Wertschöpfung durch jeden inländischen Wirtschaftszweig wiedergeben.<br />

16 Mittels dieser Daten können enge <strong>und</strong> weite Messgrößen für Outsourcing bestimmt werden. Nach<br />

einzelnen Wirtschaftszweigen aufgeschlüsselt, bezieht sich die enge Messgröße nur auf die Importe<br />

aus dem gleichen Wirtschaftszweig im Ausland <strong>und</strong> betrifft somit nur die Auslagerung der zentralen<br />

Wirtschaftstätigkeiten; die weite Messgröße bezieht sich hingegen auf Importe aus allen<br />

ausländischen Wirtschaftszweigen. Hijzen et al. (2005) berechnen diese engen <strong>und</strong> weiten<br />

Messgrößen wie folgt:<br />

a) Enges Outsourcing von Wirtschaftszweig I ist das Verhältnis der importierten Input-Käufe aus<br />

Wirtschaftszweig I durch Wirtschaftzweig I zum Mehrwert von Wirtschaftszweig I.

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