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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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Vorwort<br />

- 5 -<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> sind ein äußerst problematisches <strong>und</strong> oft auch emotional aufgeladenes Phänomen.<br />

Sie stehen im Mittelpunkt intensiver politischer Debatten, werden häufig in der Medienberichterstattung<br />

aufgegriffen <strong>und</strong> zählen zu den wichtigsten Anliegen der Bürger. Trotz ihrer Bedeutung auf<br />

politischer <strong>und</strong> gesellschaftlicher Ebene ist die Diskussion über <strong>Betriebsverlagerungen</strong> oder ganz allgemein<br />

die Übertragung von Unternehmenstätigkeiten auf Standorte im Ausland allerdings von Missverständnissen,<br />

Meinungsverschiedenheiten <strong>und</strong> Verunsicherung geprägt. Es gibt weder eine einheitliche<br />

<strong>und</strong> allgemein anerkannte Definition dieses Prozesses noch eine einheitliche <strong>und</strong> allgemein anerkannte<br />

Methode, um ihr Ausmaß <strong>und</strong> ihre Tragweite zu messen. Es gilt, mehr Klarheit zu schaffen,<br />

ohne die es keinen zielführenden Ausgangspunkt für die Ausarbeitung von Maßnahmen geben kann.<br />

Eines ist jedoch sicher: <strong>Betriebsverlagerungen</strong> finden statt <strong>und</strong> sind unverrückbar mit den übrigen<br />

Ausprägungen des Strukturwandels verb<strong>und</strong>en. Es ist fast unmöglich, <strong>Betriebsverlagerungen</strong>, selbst<br />

im engsten Sinne des Wortes, von anderen wirtschaftlichen Entwicklungen auf europäischer Ebene zu<br />

trennen, insbesondere der Umverteilung von Ressourcen, der Rationalisierung, der Unternehmensexpansion<br />

sowie dem natürlichen Aufschwung <strong>und</strong> Niedergang bestimmter Wirtschaftszweige aufgr<strong>und</strong><br />

der jeweils vorherrschenden Marktdynamik.<br />

Und noch eine zweiter Punkt ist nicht zu leugnen: <strong>Betriebsverlagerungen</strong> müssen trotz ihrer komplexen<br />

Wesensmerkmale <strong>und</strong> ihrer Verbindung mit anderen Phänomenen auch Gegenstand einer wirtschaftlich<br />

wettbewerbsfähigen <strong>und</strong> sozial tragfähigen Kontrolle <strong>und</strong> Umsetzung sein, die außerdem<br />

ökologischen <strong>und</strong> territorialen Aspekten Rechnung tragen. Die verschiedenen betroffenen Akteure<br />

haben alle ihre Verantwortung wahrzunehmen, um sicherzustellen, dass <strong>Betriebsverlagerungen</strong> zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen, ohne jedoch gleichzeitig einen drastischen sozialen<br />

Rückschritt <strong>und</strong> den Verlust an wirtschaftlicher Substanz zu bewirken. Es kann gar nicht oft genug<br />

betont werden, dass in den <strong>Betriebsverlagerungen</strong> auch <strong>Chancen</strong> liegen, <strong>und</strong> zwar Möglichkeiten zur<br />

Umstrukturierung <strong>und</strong> Verbesserung der Lieferketten sowie der Herstellungsverfahren <strong>und</strong> Vertriebsstrukturen<br />

oder ganz einfach auch zur Sicherstellung des Überlebens eines bestimmten Unternehmens,<br />

das sich einem immer stärkeren Wettbewerb auf internationaler Ebene stellen muss.

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