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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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23 Weitere Autoren wie Amiti/Wei richten den Blick auch unmittelbar auf die Handelsbilanz<br />

(Exporte minus Importe), wobei sie Importe als Ersatzgröße für Outsourcing <strong>und</strong> Exporte als<br />

Messgröße für "Insourcing" verwenden.<br />

24 Rowthorn/Ramaswamy (1999) u.a. betrachten den Anteil des Gesamt-Outputs eines bestimmten<br />

Wirtschaftszweigs. Allerdings dient dies üblicherweise als Messverfahren für Deindustrialisierung.<br />

Darüber hinaus wird der Einfluss weiterer Faktoren (z.B. der Handelsbilanz) untersucht.<br />

Beschäftigung<br />

25 In vergleichbarer Weise wie Rowthorn/ Ramaswamy (1999) den Output-Anteil eines Wirtschaftszweigs<br />

als Messgröße für Deindustrialisierung verwenden, benutzen sie auch den Anteil dieser<br />

Branche an der Gesamtbeschäftigung als weiteren Ersatzwert. Boulhol/Fontagné (2005) benutzen<br />

ebenfalls dieses Messverfahren für denselben Sachverhalt<br />

26 Geishecker (2005) betrachtet nicht Beschäftigungszahlen, sondern den Lohnanteil verschiedener<br />

Wirtschaftszweige <strong>und</strong> untersucht, inwiefern diese von internationalem Outsourcing betroffen sind.<br />

27 Aubert/Sillard (2005) weisen darauf hin, dass Beschäftigungstendenzen nur eingeschränkt dazu<br />

verwandt werden können, um den Prozess der Betriebsverlagerung zu verstehen - vor allem weil die<br />

Schwankungen des Beschäftigungsniveaus auch Faktoren widerspiegeln, die in keinem Zusammenhang<br />

zu <strong>Betriebsverlagerungen</strong> stehen. Zu diesen Faktoren zählen Änderungen des Konkurrenzdrucks<br />

(intern wie auch extern), Produktivitätssteigerungen oder die Substitution Kapital/Arbeitskräfte.<br />

28 Daten der Europäischen Stelle zur Beobachtung des Wandels (EMCC) über das Europäische<br />

Beobachtungsinstrument für Umstrukturierungen (ERM) können auch als Messgrößen für<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> dienen. Die EMCC wertet seit 2002 Presseartikel in der EU hinsichtlich des<br />

Stellenverlusts <strong>und</strong> -gewinns aufgr<strong>und</strong> von Unternehmensumstrukturierungen aus. Für diese Studie ist<br />

die Tatsache von besonderem Interesse, dass die EMCC die Anzahl an Arbeitsplatzverlusten<br />

verzeichnet, wenn die Tätigkeit zwar innerhalb desselben Unternehmens verbleibt, aber an eine<br />

andere Produktionsstätte innerhalb desselben Landes verlagert wird. Autoren wie Daudin/Levasseur<br />

(2005) <strong>und</strong> Pujals (2005) ziehen diese Daten als Indikatoren für die Beschäftigungsfolgen von<br />

<strong>Betriebsverlagerungen</strong> heran. Galgoczi (2006) vertritt - ebenso wie wir - die Auffassung, dass die<br />

ERM-Datenbank nur zeitlich begrenzte, nicht repräsentative Ergebnisse liefert. Sie ermöglicht somit<br />

keine soliden Schlüsse bezüglich <strong>Betriebsverlagerungen</strong>.<br />

Ausländische Direktinvestitionen (ADI)<br />

29 Ausländische Direktinvestitionen (ADI) sind Investitionen in ausländische Vermögenswerte <strong>und</strong><br />

können in zwei Typen unterteilt werden. Der erste Typ umfasst Investitionen in bestehende ausländische<br />

Unternehmen (womit lediglich eine Änderung der Eigentumsverhältnisse einhergeht); dadurch<br />

wird nur selten die Vorgehensweise des die ADI erhaltenden Unternehmens dahingehend verändert,<br />

dass es die Exporte in das die ADI bereitstellende Land erhöht. Der zweite Typ umfasst Investitionen<br />

zur Gründung eines neuen Unternehmens oder einer neuen Produktionsanlage. Dieser Typ ist mit dem<br />

Begriff "Betriebsverlagerung" enger verwandt.

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