20.01.2013 Aufrufe

Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 61 -<br />

Anhang 1: Überblick über die Literatur<br />

1 Mithilfe der Fachliteratur zum Thema "Betriebsverlagerung" sollen folgende Aspekte geklärt werden:<br />

a) Definition verschiedener Fachtermini im Zusammenhang mit <strong>Betriebsverlagerungen</strong> <strong>und</strong> Bedeutung des<br />

Begriffs "Betriebsverlagerung";<br />

b) Messverfahren für <strong>Betriebsverlagerungen</strong> <strong>und</strong> diesbezügliche Datenerhebung;<br />

c) unternehmens- <strong>und</strong> sektorspezifische Faktoren, die die Tendenz zur Betriebsverlagerung begünstigen;<br />

d) künftige Betriebsverlagerungstendenzen;<br />

e) Folgen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>.<br />

2 Jeder dieser Aspekte wird im Folgenden gesondert behandelt. Ein Quellenverzeichnis befindet sich am Ende<br />

dieses Anhangs.<br />

Definition von Fachbegriffen im Zusammenhang mit <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

3 Die Fachliteratur bietet keine allgemein verbindliche Definition des Begriffs "relocation/Betriebsverlagerung".<br />

Tatsächlich taucht dieser Begriff in vielen Sek<strong>und</strong>ärwerken überhaupt nicht auf. Stattdessen<br />

werden zur Diskussion der einschlägigen Fragen Termini wie "outsourcing/Auslagerung",<br />

"offshoring/ Auslandsverlagerung", "deindustrialisation/Deindustrialisierung" <strong>und</strong> "delocalisation/<br />

Verlagerung" verwandt. Allerdings werden diese Termini nicht immer in derselben Bedeutung<br />

gebraucht.<br />

4 Zunächst ist festzustellen, dass der englische Begriff "relocation" häufig mit "delocation" assoziiert<br />

wird, welcher sich auf die Einstellung einer Unternehmenstätigkeit <strong>und</strong> die anschließende<br />

Wiederaufnahme dieser Tätigkeit im Ausland bzw. die Vergabe dieser Tätigkeit an ein Subunternehmen<br />

im Ausland bezieht (s. z.B. Aubert/Sillard, 2005). Dies stimmt mit der Definition des deutschen<br />

Begriffs "Betriebsverlagerung" in der vom Europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss<br />

(EWSA) 2005 verabschiedeten Stellungnahme überein 1 . In der Literatur herrscht jedoch die Auffassung<br />

vor, dass eine solche Begriffsbestimmung zu eng ist; so entspricht sie nach Ansicht von<br />

Boulhol/Fontagné (2005) kaum einer statistischen Kategorie oder einem quantifizierbaren Phänomen.<br />

5 Zahlreiche Autoren definieren "Betriebsverlagerung" hingegen als Situation, in der eine Firma<br />

organisatorische Entscheidungen bezüglich der Gestaltung eines bestimmten Produktionsprozesses<br />

treffen muss. Diese organisatorischen Entscheidungen betreffen den Einsatz von outsourcing <strong>und</strong><br />

offshoring. Diese beiden Termini finden sich wiederum in den meisten Darstellungen zur Betriebsverlagerung.<br />

6 Die in der Literatur verwandten Termini outsourcing <strong>und</strong> offshoring sind nicht normiert. Die<br />

gebräuchlichsten Definitionen stammen von UNCTAD (2004) <strong>und</strong> Pujals (2005). Diesen Definitionen<br />

zufolge bedeutet outsourcing die Externalisierung des Produktionsprozesses für Zwischenprodukte<br />

1<br />

Europäischer Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss (2005) "Ausmaß <strong>und</strong> Auswirkungen von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>", CCMI/014 <strong>–</strong> CESE<br />

851/2005, Ziffer 1.18.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!