Informationsanalyse in Theorie und Praxis am Beispiel eines ... - E-LIS
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Ch. Scharaditsch FHS Informationsberufe 2008<br />
3 Methoden der <strong>Informationsanalyse</strong><br />
Im Folgenden werden die Entstehung des Begriffes <strong>Informationsanalyse</strong>, e<strong>in</strong>ige<br />
Anwendungs- bzw. Teilgebiete <strong>und</strong> ausgewählte Vorgehensmodelle detaillierter<br />
erläutert, um dadurch die erste wissenschaftliche Fragestellung weitestgehend<br />
beantworten zu können. Im Rahmen dieser Arbeit werden jene Teilgebiete <strong>und</strong><br />
Vorgehensmodelle beschrieben, die sich auf den Zus<strong>am</strong>menhang von Benutzern <strong>und</strong><br />
Informationssystemen beziehen, da dieser Aspekt für das nachfolgende Fallbeispiel<br />
von besonderer Relevanz ist. Der Begriff <strong>Informationsanalyse</strong> taucht <strong>in</strong> der Literatur<br />
eher selten auf <strong>und</strong> wird deshalb mit anderen Fachbegriffen <strong>und</strong> –gebieten <strong>in</strong> Beziehung<br />
gesetzt. Die Arbeit erhebt ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit betreffend<br />
der beschriebenen Methoden, Vorgehensmodelle, Teil- <strong>und</strong> Anwendungsgebiete der<br />
<strong>Informationsanalyse</strong>. Die ausgewählten Themenbereiche beziehen sich größtenteils<br />
auf die Autoren Koreimann <strong>und</strong> Kluck.<br />
3.1 Der Begriff <strong>Informationsanalyse</strong><br />
Empirische Untersuchungen s<strong>in</strong>d für die Gestaltung von Informationsdiensten, Informationsprodukten<br />
<strong>und</strong> Informationssystemen notwendig. Mit Hilfe von Bezeichnungen<br />
wie Benutzerforschung oder fachliche Rezipientenforschung versuchte<br />
man seit den sechziger Jahren, den Informationsbedarf (im Zus<strong>am</strong>menhang mit e<strong>in</strong>em<br />
Informationssystem) von Benutzern mithilfe empirischer Methoden zu messen<br />
<strong>und</strong> daraus Art, Menge, Umfang <strong>und</strong> Tiefe von Informationsbedürfnissen abzuleiten.<br />
Später wurden zusätzliche Aspekte (wie der Nutzen der Information, Strukturen <strong>und</strong><br />
Prozesse der Informationsvermittlung) <strong>in</strong>teressant <strong>und</strong> mit steigendem E<strong>in</strong>satz von<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien auch so genannte Kommunikationsanalysen<br />
durchgeführt. Weitere E<strong>in</strong>satzfelder, die sich entwickelt haben<br />
<strong>und</strong> für die ebenfalls empirische Untersuchungen verwendet werden, s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />
Marktforschung <strong>und</strong> Untersuchungen von Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit bzw. Bedienbarkeit<br />
(Usability) e<strong>in</strong>es Informationssystems. (Kluck, 2004b, S. 289)<br />
„Allen Konzepten ist geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>, dass sie im weitesten S<strong>in</strong>ne den Prozess der gesellschaftlichen<br />
Informationsvermittlung auf e<strong>in</strong>er übergreifenden Ebene verstehbar<br />
machen“, behauptet Kluck (2004b, S. 289). Er fasst Untersuchungen, die Informationsbedürfnisse,<br />
technisch unterstützte bzw. fachliche Informations- <strong>und</strong><br />
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