Informationsanalyse in Theorie und Praxis am Beispiel eines ... - E-LIS
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Ch. Scharaditsch FHS Informationsberufe 2008<br />
• Systembezogene Analysen, die auf den Strukturanalysen basieren, jedoch<br />
durch die sich im Laufe der Zeit ergebenden Arbeits- <strong>und</strong> Nutzungsbeziehungen<br />
ergänzt werden. Es geht um detaillierte Analysen der Nutzungsbeziehungen, des<br />
Informationsverhaltens der Benutzer, der Ablauforganisation e<strong>in</strong>zelner Bereiche<br />
<strong>und</strong> die Veränderung der Daten (beispielsweise <strong>in</strong> Aktualität, Erzeugung <strong>und</strong><br />
Sicherheit). (Koreimann, 2000, S. 19-20)<br />
3.2.2 Benutzerforschung<br />
Die Benutzerforschung ist e<strong>in</strong> weiteres Teilgebiet der <strong>Informationsanalyse</strong>, das <strong>in</strong><br />
dieser Arbeit vorgestellt wird <strong>und</strong> häufig auch für die Systemanalyse bzw.<br />
-entwicklung von Bedeutung se<strong>in</strong> kann. Die hier verwendeten Erläuterungen zur<br />
Benutzerforschung stützen sich auf Ausführungen von Ingegerd Schäuble.<br />
Nach Schäuble (1990, S. 1013) ist die Benutzerforschung ke<strong>in</strong>e eigenständige wissenschaftliche<br />
Diszipl<strong>in</strong>. Es handelt sich um e<strong>in</strong>en Problembereich, <strong>in</strong> dem unterschiedliche<br />
Formen der Nutzung <strong>und</strong> Nicht-Nutzung der Information <strong>und</strong> Kommunikation<br />
beschrieben werden, um Empfehlungen diesbezüglich abzugeben <strong>und</strong> die im<br />
Management von Fach<strong>in</strong>formation e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Die Methoden, Erkenntnisse<br />
<strong>und</strong> Konzepte der Benutzerforschung stützen sich auf Wissenschaften<br />
wie beispielsweise Soziologie, Psychologie <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft.<br />
In den Sozialwissenschaften gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl von Techniken zur Erhebung <strong>und</strong><br />
Auswertung von Daten, wie Interviews (persönlich, schriftlich oder telefonisch),<br />
qualitative Befragung, Beobachtung, Inhaltsanalysen von Texten <strong>und</strong> viele weitere<br />
mehr, die je nach Fragestellung <strong>und</strong> Ziel der Untersuchung ausgewählt werden. Es<br />
können auch mehrere Methoden für e<strong>in</strong>en Problemkomplex ausgewählt werden<br />
(diese Komb<strong>in</strong>ation wird auch Triangulation genannt). Besonders bei wissenschaftlichen<br />
<strong>und</strong> praktischen Fragestellungen sollte die Frage die Auswahl der Methoden<br />
bestimmen <strong>und</strong> nicht umgekehrt. (Diekmann, 2004, S. 17-18)<br />
Schäuble (1990, S. 1013) unterscheidet zwei Sichtweisen <strong>in</strong> der Benutzerforschung:<br />
Zum e<strong>in</strong>en die angebotsorientierte Sichtweise, die sich mit technischen,<br />
organisatorischen <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlichen Gestaltungen aus der Perspektive der Anbieter<br />
<strong>und</strong> Produzenten von Fach<strong>in</strong>formationen beschäftigt. Zum anderen die benutzer-<br />
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