Informationsanalyse in Theorie und Praxis am Beispiel eines ... - E-LIS
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Ch. Scharaditsch FHS Informationsberufe 2008<br />
4 Fallbeispiel<br />
Im Folgenden wird aufbauend auf die erläuterten Vorgehensmodelle e<strong>in</strong>e eigene<br />
Methode zur Ermittlung von Nutzerverhalten, Zufriedenheit mit dem Informationsmanagement<br />
<strong>und</strong> Bedarf für e<strong>in</strong> neues bzw. verbessertes Informationssystem für<br />
e<strong>in</strong>en genossenschaftlich organisierten F<strong>in</strong>anzdienstleister erstellt. Als erstes wird auf<br />
die Charakteristika des Unternehmens <strong>und</strong> Besonderheiten im Informationsmanagement<br />
e<strong>in</strong>gegangen. Danach wird die konkrete Problem- <strong>und</strong> Zielsetzung<br />
betreffend den Untersuchungsprozess dargelegt <strong>und</strong> die ausgewählte Methodik erläutert.<br />
Letztlich werden die Ergebnisse der Untersuchung ausgewertet <strong>und</strong> <strong>in</strong>terpretiert.<br />
Außerdem wird e<strong>in</strong>e Empfehlung betreffend e<strong>in</strong>es neuen bzw. verbesserten<br />
Informationssystems abgegeben <strong>und</strong> zusätzlich Verbesserungspotenzial der verwendeten<br />
Methodik identifiziert. Die Forschungsthematik soll durch dieses Kapitel<br />
auch praktisch beleuchtet werden, um somit die letzten beiden wissenschaftlichen<br />
Fragestellungen beantworten zu können.<br />
4.1 Charakteristika des Unternehmens<br />
Der für das Fallbeispiel herangezogene F<strong>in</strong>anzdienstleister ist genossenschaftlich <strong>und</strong><br />
auch mehrstufig organisiert, was gleichzeitig e<strong>in</strong>e dezentrale Organisation mit sich<br />
br<strong>in</strong>gt. Durch diese Merkmale können sich Anforderungen an das Informationsmanagement<br />
ergeben, die besonders beachtet werden müssen. Bevor näher auf die<br />
Problemstellung <strong>und</strong> das für das Unternehmen primäre Ziel der Untersuchung e<strong>in</strong>gegangen<br />
wird, werden die Charakteristika des Unternehmens (Genossenschaft, Dezentralisation,<br />
Mehrstufigkeit) genauer erläutert, da diese auch für die nachfolgende<br />
Methodenauswahl von besonderer Relevanz s<strong>in</strong>d.<br />
4.1.1 Genossenschaft<br />
„Genossenschaften s<strong>in</strong>d Vere<strong>in</strong>e von nicht geschlossener Mitgliederzahl zur Förderung<br />
des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder durch geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>en Geschäftsbetrieb<br />
oder durch Kreditgewährung“ (Schneider et al., 1999, S. 66). Die Mitglieder,<br />
die laufend ausscheiden oder aufgenommen werden können, s<strong>in</strong>d an der<br />
Genossenschaft mit Geschäftsanteilen beteiligt. Größtenteils haften sie mit ihrer<br />
E<strong>in</strong>lage <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Betrag, der durch e<strong>in</strong>e Satzung bestimmt wurde. Das oberste<br />
Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er Genossenschaft ist nicht der Gew<strong>in</strong>n, sondern die Förderung ihrer<br />
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