Informationsanalyse in Theorie und Praxis am Beispiel eines ... - E-LIS
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Ch. Scharaditsch FHS Informationsberufe 2008<br />
• Schriftliche Befragung (Fragebogen)<br />
Die für diese Form der Befragung ausgewählten Mitarbeiter erhalten e<strong>in</strong>en Fragebogen,<br />
der je nach Zielstellung standardisiert (alle Mitarbeiter erhalten das gleiche<br />
Dokument) oder differenziert (<strong>in</strong>dividuelle Fragebögen je nach Tätigkeitsbereichen)<br />
gestaltet se<strong>in</strong> kann. Die schriftliche Befragung kann direkte, <strong>in</strong>direkte,<br />
offene (ohne Antwortalternativen) oder geschlossene (mit normierten Antwortmöglichkeiten)<br />
Fragen enthalten. Diese müssen sehr durchdacht <strong>und</strong> klar ausgearbeitet<br />
werden, um suggerierte Antworten zu vermeiden. Die schriftliche Befragung<br />
eignet sich besonders bei Vor- <strong>und</strong> Detailuntersuchungen e<strong>in</strong>facher<br />
Problemstellungen <strong>und</strong> richtet sich meist an e<strong>in</strong>en großen Personenkreis. (Müller,<br />
2000, S. 230-231)<br />
Vor der Aussendung oder Verteilung der Fragebögen sollten diese an ausgewählten<br />
Personen getestet werden, um sicherzustellen, ob die Fragen auch richtig<br />
verstanden werden (Koreimann, 2000, S. 68). Nach Stahlknecht & Hasenk<strong>am</strong>p<br />
(2002, S. 237) hat die schriftliche Befragung nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Aussagekraft, die<br />
Ehrlichkeit der Befragten kann nicht garantiert werden <strong>und</strong> Antworten könnten<br />
zwischen den Mitarbeitern abgesprochen werden. Koreimann (2000, S. 68-69)<br />
empfiehlt bei der Befragung e<strong>in</strong>er großen Personenzahl die Komb<strong>in</strong>ation von<br />
Fragebögen <strong>und</strong> Interviews, es ist vorstellbar, dass sich durch diese Vorgehensweise<br />
die Aussagekraft der Ergebnisse erhöhen lässt. Nach Auswertung der<br />
Fragebogenergebnisse empfiehlt Koreimann (2000, S. 69) die Durchführung von<br />
E<strong>in</strong>zel- oder Gruppen<strong>in</strong>terviews, wodurch die aus der schriftlichen Befragung<br />
gewonnenen Ergebnisse ergänzt werden <strong>und</strong> sich somit e<strong>in</strong>e „Kontrollfunktion“<br />
ergibt.<br />
• Mündliche Befragung (Interview)<br />
Hierbei werden die ausgewählten Mitarbeiter persönlich <strong>in</strong> Gruppen oder e<strong>in</strong>zeln<br />
befragt. Die Befragung kann ebenfalls standardisiert (mittels e<strong>in</strong>es Fragebogens)<br />
teilstandardisiert (mittels e<strong>in</strong>es Leitfadens) oder nicht-standardisiert (grober Leitfaden,<br />
oder frei bzw. offen) stattf<strong>in</strong>den. (Koreimann, 2000, S. 64-67)<br />
Während des Interviews ist auf die Formulierung der Fragen, auf die Vermeidung<br />
von Suggestivfragen <strong>und</strong> persönlichen Wertungen zu achten. Die Interviewsituation<br />
ermöglicht es e<strong>in</strong>erseits dem Befragten, Rückfragen zu stellen, falls<br />
etwas nicht e<strong>in</strong>deutig ist, <strong>und</strong> andererseits dem Interviewer, die Richtigkeit der<br />
Antworten durch Querfragen zu kontrollieren. (Müller, 2000, S. 229-230)<br />
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