chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...
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Zusammenhang von Position und Karrierelaufbahn, Aus- und Weiterbildung, familiärer Pflege,<br />
Vereinbarkeit und Segregation des Arbeitsmarktes relevant, Benachteiligungen und deren Wahrnehmung<br />
müssen festgestellt und ggf. zu Gunsten der Gleichstellung verändert werden.<br />
Bei der Betrachtung der Nachteile, die sich für MitarbeiterInnen <strong>im</strong> Pflegebereich ergeben können, darf<br />
die mangelnde Sensibilisierung der Gesellschaft für den Sozial- und Pflegebereich – vor allem wenn es<br />
um die Pflege alter, auf Fremdhilfe angewiesene Menschen geht – nicht vergessen werden. Inwieweit<br />
hängt das Image dieses sozialen Ausschnitts unserer Gesellschaft mit dem Image der Berufsbilder in der<br />
Pflege und der geringen Wertschätzung zusammen, die der „typischen“ Frauenarbeit entgegengebracht<br />
wird? Wie kann zu einer Sensibilisierung auf allen Ebenen beigetragen werden?<br />
2.9. GOOD PRACTICE: PROJEKT LIEZEN – BEDARFSGERECHT UND<br />
GLEICHGESTELLT<br />
„Ziel ist es, durch regionale, interdisziplinäre und trägerInnenübergreifende Sozialplanung ein Arbeitsund<br />
Bildungsangebot zu schaffen, das Besonderheiten in topografischen, infrastrukturbedingten und<br />
sozialdemographischen Kontexten berücksichtigt, um der unterschiedlichen Betroffenheit von Frauen<br />
und Männern als Pflegende und an diesen Beruf Interessierte weitgehend zu entsprechen und das Image<br />
pfle<strong>gender</strong> Berufe nachhaltig verbessern.“ (Kabas 2005a: 58)<br />
Für das Projekt Liezen - bedarfsgerecht und gleichgestellt wurde Gender Mainstreaming strategisch in<br />
der Altersbetreuung verwendet, um Modelle bedarfsorientierter, geschlechtsspezifischer<br />
Leistungsangebote zu schaffen. Aufgezeigt wurde, dass die Versorgungssicherheit und die möglichst<br />
lang zu erhaltende Selbstständigkeit von älteren Menschen nicht durch die Errichtung von neuen<br />
Einrichtungen zu schaffen ist, sondern durch Synergieeffekte unter Berücksichtigung der bereits<br />
vorhandenen Infrastruktur.<br />
Ziele des Projekts (vgl. Kabas 2005b: 77):<br />
- Erstellung einer Versorgungslandkarte und Handlungsempfehlungen unter Berücksichtigung<br />
der unterschiedlichen Betroffenheit von Männern und Frauen als Pflegende und Gepflegte<br />
- Entwicklung von Versorgungsmodellen, die einem regionalen und geschlechtergerechten<br />
Bedarf gerecht werden und nachhaltig organisier- und finanzierbar sind<br />
- Darstellung bereichsübergreifender Möglichkeiten der Kooperation (weniger Überbelastung,<br />
Kosteneinsparungen)<br />
- Entwicklung von Evaluierungsmodellen: neue Bewertung der Arbeit und daraus resultierende<br />
Arbeitsmodelle<br />
In der regionalen Planung wurde der Schwerpunkt auf vier Arten der Betreuung gelegt, die nach Ansicht<br />
der ProjektteilnehmerInnen in jeder Region vorhanden sein müssten:<br />
- Betreutes Wohnen in Wohngemeinschaften, Schwerpunkt Demenzkranke<br />
- Tagesbetreuung<br />
- Übergangspflege Akutbereich – extramurale Pflege<br />
- Stationäres Hospiz mit Palliativbetreuung<br />
Die Versorgung in diesen Modulen sollte durch ein multiprofessionales Team (hauptberuflich und<br />
ehrenamtlich erbrachte Leistungen) gewährleistete werden, dass übergeordnet jedem Modul zur<br />
Verfügung stehen sollte. Ein modulares Betreuungssystem dieser Form erfordert, nicht zuletzt in<br />
Hinblick auf Zuteilung und Leistungsabrechnung, eine starke Vernetzungsleistung. Ein übergeordnetes<br />
Schnittstellenmanagement, Sozialservicestellen in den Bezirken, Aus- und Weiterbildungsplattformen,<br />
<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />
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