chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...
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Mobile (ambulante) Pflege, Hauskrankenpflege<br />
Österreichweit arbeiten 3,5% des gehobenen Gesundheits- und Pflegepersonals sowie 8,5% aller Altenbzw.<br />
PflegehelferInnen <strong>im</strong> mobilen Dienst (vgl. Krajic 2005, S. 17). Der Ausbau des ambulanten<br />
Pflegesektors hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung genommen und es wird<br />
allgemein angenommen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, da in der mobilen Pflege große<br />
Potenziale zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen vermutet werden. In Niederösterreich sind 5<br />
AnbieterInnen am Markt: Hilfswerk, Volkshilfe, Caritas Wien, Caritas St. Pölten, Rotes Kreuz.<br />
Die mobile Pflege stellt besondere Anforderungen an das Pflegepersonal: Zusätzlich zur medizinischen,<br />
sozialen und psychologischen Betreuung werden eine hohe Eigenverantwortung, außergewöhnliche<br />
Organisationsfähigkeiten, Flexibilität und Stressresistenz erwartet. Nach Krajic (2005) und Amann<br />
(2003) ist österreichweit <strong>im</strong> Moment zwar kein akuter Personalmangel festzustellen, Probleme zeigen<br />
sich aber in der Besetzung der Stellen mit adäquat qualifiziertem Personal. Für die mobile Pflege wird<br />
keine spezifische Ausbildung angeboten und die Grundausbildung zum diplomierten Pflegedienst<br />
orientiert sich am technisierten Spitalsbetrieb und nicht an den spezifischen Anforderungen des<br />
ambulanten Sektors.<br />
Verstärkt wird das Personalproblem durch die hohe Fluktationsrate, bedingt durch die <strong>im</strong> Vergleich zur<br />
stationären Pflege nochmals schwierigeren Arbeitsbedingungen, wie erhöhte Selbständigkeit und<br />
Entscheidungsdruck, Wegzeiten und daraus resultierender Zeitdruck, Informationsdefizite, erschwerte<br />
Planbarkeit der Dienste, dadurch erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, etc. (siehe dazu<br />
Kapitel 2.7).<br />
Die Engpässe an Betreuungsmöglichkeiten und die demografischen Entwicklungen zeigen einen<br />
weiteren Bedarf an der Fortsetzung des Ausbaus, wobei die empfohlene Steigerung der<br />
Pflegekapazitäten in diesem Sektor je nach AutorIn zwischen 100% und 400% liegt.<br />
Um aber den Rekrutierungsproblemen in diesem Bereich entgegenwirken zu können (abnehmende Zahl<br />
an BewerberInnen und hohe Dropout-Rate in der Ausbildung), wird ein entscheidender Schwerpunkt der<br />
gesundheitspolitischen Reformen die Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen sein müssen.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die mobile psychosoziale Betreuung. Über 50% der Pflegebedürftigen<br />
leiden zuminderst an einer psychischen Erkrankung. Bei psychiatrischen Diagnosen sind pflegende<br />
Angehörige <strong>im</strong> Regelfall überfordert. Die Weiterbildung der MitarbeiterInnen der mobilen Pflege in<br />
psychosozialen Belangen wird zukünftig eine wesentliche Rolle spielen.<br />
2.5. BERUFSBILD, AUSBILDUNG UND TÄTIGKEITSBEREICHE<br />
In PensionistInnen- und Pflegehe<strong>im</strong>en werden <strong>im</strong> Bereich des Pflegedienstes vorwiegend Fachpersonal<br />
aus dem gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP: Diplomiertes Gesundheits- und<br />
Krankenpflegepersonal), PflegehelferInnen und AltenfachbetreuerInnen beschäftigt. Mobil arbeiten vor<br />
allem DGKP, PflegehelferInnen und die He<strong>im</strong>hilfen. Tätigkeitsbereich und Ausbildung werden über das<br />
GuKG 1997 und die Ausbildungsverordnung 1997 geregelt, sowie über Landesgesetze (He<strong>im</strong>hilfe) und<br />
den BAGS-Kollektivvertrag der mit 1. Mai 2006 in die Satzung übernommen worden ist.<br />
Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal (DGKP)<br />
Der gehobene Dienst für die Gesundheits- und Krankenpflege wird über das Gesundheits- und<br />
Krankenpflegegesetz GuKG 1997 geregelt und umfasst demnach folgende Aufgabenbereiche:<br />
<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />
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