chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...
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einschlagen, und dass Pfleger eher zu Sonderabteilungen wie OPs, Intensiv- oder Dialyseabteilungen und<br />
weniger zur Geriatrie und Altenpflege tendieren. Eine Erklärung für die Tendenz zum medizinischtechnischen<br />
Bereich von männlichen Schülern wird von den GesprächspartnerInnen <strong>im</strong> Einstieg über das<br />
Rote Kreuz oder Zivildienst gesehen. „Das lässt sich erklären, weil die Karriere eine andere ist.<br />
Meistens kommt man eben zum Beispiel über das Bundesheer zur Pflege, dann macht man eine<br />
Stationsgehilfenausbildung, und die Stationsgehilfen sind in den Ambulanzen, in den OPs, als OP-<br />
Gehilfen, das ist eben eher technisch. Das kippt erst, wenn man als Erstausbildung in die Pflege geht.“<br />
(Kurt Kellner: 6, Ausbildung) Als weitere Gründe für die angesprochenen Unterschiede in der<br />
thematischen Ausrichtung werden strukturelle Gegebenheiten in den He<strong>im</strong>en oder Krankenhäusern<br />
genannt, so zieht es Schüler eher in Bereiche, in denen bereits gemischte Teams vorhanden sind, wo sie<br />
sich besser einleben und akzeptiert fühlen können. Die Entscheidungen fallen zumeist während der<br />
Praktika, die oft <strong>im</strong> Akutbereich gemacht werden, wo einfach viele gemischte Teams zusammenarbeiten.<br />
Es wird aber auch <strong>im</strong>mer auf Gegenbeispiele von Frauen hingewiesen, die sich ebenso für akute bzw.<br />
medizinisch-technisch ausgerichtete Abteilungen wie Unfall- oder Intensivstationen entscheiden. Der<br />
Bereich der stationären und mobilen Alterspflege bleibt nach Meinung der DiskussionsteilnehmerInnen<br />
allerdings ein von Frauen dominiertes Feld.<br />
5.3. MOTIVATION FÜR DIE ALTENPFLEGE<br />
Auch für die Motivation in die Altenpflege zu gehen werden unterschiedlichste Begründungen<br />
angegeben. Insgesamt wird aber der Eindruck vermittelt, dass es sich bei der Altenpflege auf den ersten<br />
Blick um einen nicht sehr geschätzten Bereich handelt, dessen Vorteile erst mit einem „Reinwachsen“<br />
bewusst werden. Nur wenige Beschäftigte sehen ihre Berufung in der Pflege von alten Menschen wie<br />
Helma Haindl: „Ich wollte schon als Kind <strong>im</strong>mer Krankenschwester werden. Es hat mich <strong>im</strong>mer zu den<br />
älteren Leuten, also ich habe einfach so Gefühle entwickelt, so Hilfsgefühle.“ (Helma Haindl: 4,<br />
Pflegehe<strong>im</strong>)<br />
Manche PflegerInnen hatten während der Ausbildung ein Schlüsselerlebnis: „…also ich war richtig<br />
schockiert, wie es in der Pflege zugeht, und das hat mich meine ganze Schulzeit begleitet und dann war<br />
für mich klar, dass ich Altenpflege machen möchte, aber nur in best<strong>im</strong>mten He<strong>im</strong>en, wo nach best<strong>im</strong>mten<br />
Kriterien gepflegt wird.“ (Iris Ilic: 3, Pflegehe<strong>im</strong>) Auch in den Gesprächen mit den LehrerInnen wird<br />
deutlich, dass die Motivation der SchülerInnen, in die Altenpflege zu gehen, äußerst gering ist. Verstärkt<br />
wird die distanzierte Haltung durch negative Erfahrungen in den Pflegehe<strong>im</strong>en (siehe dazu Punkt<br />
„Ausbildung“). Deutlich wurde in den Interviews auch das teilweise problematische Verhältnis zwischen<br />
Krankenschwestern und Ärzten (sic), das einige Frauen dazu veranlasst hat, vom Krankenhaus in die<br />
Langzeitpflege zu wechseln: Ich habe diplomiert und mir haben die drei Praktika, die ich gemacht habe,<br />
total gut gefallen. Dann bin ich in den Krankenhäusern draufgekommen, dass ich die Ärzte eigentlich<br />
nicht so mag (Allgemeines Lachen), somit bin ich ins Pflegehe<strong>im</strong> gewechselt.“ (Helene Herbst: 4,<br />
Pflegehe<strong>im</strong>).<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mehrheitlich der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten in<br />
best<strong>im</strong>mten Regionen und die flexiblere bzw. individuell abgest<strong>im</strong>mte Arbeitseinteilung <strong>im</strong> Vergleich zu<br />
den Krankenhäusern für einen Einstieg in die Altenpflege ausschlaggebend sind.<br />
5.4. VERÄNDERUNGSPOTENTIAL – DIE NEUEN GENERATIONEN<br />
Was ändert sich mit den neuen Generationen an Krankenschwestern und Pflegern? Nehmen Männer<br />
oder Burschen vermehrt die Möglichkeit war, sich zum Pfleger ausbilden zu lassen? Gefühlsmäßig<br />
<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />
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