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chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...

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- Festlegung von Mindeststandards und Qualitätskriterien<br />

- Gender-Aspekte und Gender-Mainstreaming in der Pflege<br />

- Verantwortlichkeiten: Interessensvertretung, Eigenengagement, Imageverbesserung<br />

Akademisierung der Ausbildung<br />

Als durchaus realistisches Vorhaben wird die Akademisierung der Ausbildung betrachtet, wie sie von<br />

den Lehrenden in großen Teilen der EU wahrgenommen wird). Die Matura als Voraussetzung würde<br />

automatisch das Eintrittsalter von SchülerInnen und deren Status erhöhen. Aufbauend auf die allgemeine<br />

Reifeprüfung könnte die Grundausbildung als Bakkalaureat, Zusatzausbildungen und Spezialisierungen<br />

in Form eines Masterstudiums absolviert werden. Vorteile werden in der Tiefe der Ausbildung, sowohl<br />

in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht und in der Mobilität innerhalb der EU gesehen. Die Vorund<br />

Nachteile für Ausbildung und Status des nicht diplomierten Pflegepersonals (He<strong>im</strong>hilfe,<br />

Altenpflege) werden kaum angesprochen. Argumente, die an dieser Stelle oft eingebracht werden,<br />

nämlich dass das Pflegepersonal mit Matura zu teuer wird oder nicht mehr am Krankenbett arbeiten will,<br />

werden als Scheinargumente identifiziert, da dies auch in der EU, wo die Matura in der Mehrheit der<br />

Länder als Voraussetzung für die Pflegeausbildung gilt, nicht verifiziert werden kann.<br />

Regelschulsystem, Qualitätskriterien und Mindeststandards<br />

Die Eingliederung der Pflegeausbildung in das Regelschulsystem wird als Möglichkeit gesehen, den<br />

Status der LehrerInnen und der SchülerInnen zu verbessern. Verbunden mit der Implementierung von<br />

transparenten Qualitätskriterien und Mindeststandards für die Ausbildung könnte somit zur positiven<br />

Beeinflussung von Selbst- und Fremdwahrnehmung beigetragen werden. Adäquate Standards und<br />

überprüfbare Kriterien würden weiters den Nachteilen des offenen Lehrcurriculums und den<br />

individuellen Auslegungen entgegen wirken, was wiederum eine Annäherung von Theorie und Praxis<br />

zur Folge haben könnte, wenn diese Standards auch für die Pflegepraxis gelten. Das würde auch eine<br />

Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs für angehende SchülerInnen bedeuten. Um die Kluft<br />

zwischen Theorie und Praxis zu verringern werden Praxiscoaches vorgeschlagen, die vor Ort gemeinsam<br />

mit PflegerInnen, Krankenschwestern und PraktikantInnen die Umsetzung eines qualitätsvollen<br />

Pflegeverständnisses fördern.<br />

Wesentlich bei der Entwicklung der Standards und Qualitätskriterien ist die Mitarbeit von Personen mit<br />

Erfahrung in der Pflege, um somit dem grundsätzlichen Problem der Pflege, dass ihre Bedingungen stets<br />

von berufsfremden EntscheidungsträgerInnen geschaffen werden, entgegen zu wirken. Das Land<br />

Niederösterreich hat sich schon in der Vergangenheit stark für eine Standardisierung der Ausbildung und<br />

Eingliederung in das Regelschulsystem eingesetzt. Diese Bemühungen fielen be<strong>im</strong> Bund bisher jedoch<br />

nicht auf fruchtbaren Boden.<br />

Gender-Aspekte und Gender Mainstreaming in der Pflege<br />

Dem Lehrpersonal fällt vor allem bei der Bewusstseinsbildung der SchülerInnen in Bezug auf die<br />

vertikale wie auch horizontale Segregation eine wesentliche Rolle zu. Geschlechtsspezifische Aspekte in<br />

der Pflege, auf PatientInnen- und auf Beschäftigtenseite, oder Gender Mainstreaming stellen keinen<br />

offiziellen Teil des Curriculums dar, können aber, zum Beispiel <strong>im</strong> Rahmen des Soziologieunterrichts,<br />

eingebracht werden. Die Reaktionen darauf machten deutlich, dass junge SchülerInnen wie auch die<br />

ältere Generation das Thema Mann oder Frau in der Pflege nicht reflektieren: „Wir sind<br />

Arbeitseinheiten!“ Auch von einem Lehrer wird angemerkt, dass das System von „gleicher Arbeit,<br />

<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />

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