30.01.2013 Aufrufe

chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...

chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...

chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KollegInnen einspringen, was die Planbarkeit von Freizeit sehr schwierig gestaltet. Eine Möglichkeit um<br />

hier zumindest einen kleinen Ausgleich zu schaffen, wäre es entweder einen adäquaten finanziellen<br />

Ausgleich zu schaffen oder mehr Freizeit – <strong>im</strong> Sinne eines zusätzlichen Urlaubstages – zu gewähren.<br />

Allerdings müssten diese Regelungen sowohl für Vollzeit- wie auch für Teilzeitkräfte gelten, denn<br />

gerade für letztere gelten die momentanen Zeitvergütungen bei Einspringdiensten nicht (1 ½fache<br />

Freizeitstunden).<br />

Körperliche Belastungen<br />

Für die Reduzierung körperlicher Belastungen sehen die InterviewpartnerInnen vor allem zwei<br />

Möglichkeiten:<br />

- Einsatz moderner technischer Hilfsmittel, angepasst an die Gegebenheiten und Bedürfnisse des<br />

He<strong>im</strong>s<br />

- Regelmäßige Weiterbildungen und Schulungen (Hebetechniken, Rückenschule, Kinestetik usw.)<br />

In vielen He<strong>im</strong>en werden mittlerweile beide Lösungsstrategien verfolgt, wobei es jedoch einfacher ist,<br />

Weiterbildungen und Schulungen zu organisieren als zusätzliche technische Hilfsmittel zu bekommen.<br />

Die Zeitspanne zwischen der Feststellung des Bedarfs, der Bewilligung und der tatsächlichen<br />

Anlieferung kann in LandespensionistInnen- und Pflegehe<strong>im</strong>en bis zu 2 Jahre dauern, was angesichts der<br />

Dringlichkeit kaum als wirkliche Unterstützung zu sehen ist. Notwendig ist es daher, diese Verfahren<br />

abzukürzen und eventuell eine flexiblere Budgetplanung anzudenken, die ein Reagieren auf kurzfristig<br />

geäußerten Bedarf erlaubt. Zu überlegen wäre, ob nicht eine flächendeckende Grundversorgung mit<br />

technischen Hilfsmitteln – auf Basis des aktuellen medizinischen bzw. pflegerischen Standes – sinnvoll<br />

ist. Dadurch könnten auch etwaige Konkurrenzsituation zwischen einzelnen He<strong>im</strong>en vermieden werden.<br />

Was die Unterversorgung von manchen privaten Pflegehe<strong>im</strong>en mit technischen Hilfsmitteln anbelangt,<br />

kann auch das Land Niederösterreich aktiv werden und sich für eine bessere Ausstattung einsetzen.<br />

Dieses Engagement hatte schon einmal positive Konsequenzen.<br />

In manchen Pflegehe<strong>im</strong>en gibt es zusätzlich zu den Weiterbildungen auch Wirbelsäulengymnastik,<br />

welche innerhalb der Dienstzeit in Anspruch genommen werden kann und wo <strong>im</strong> Vorfeld eine<br />

Bedarfserhebung von einem/r Mediziner/in durchgeführt wird. Die Gynmnastikeinheiten werden auch<br />

als willkommene Abwechslung und Ausgleich zum anstrengenden Pflegealltag erlebt und wirken somit<br />

auch psychischen Belastungen entgegen.<br />

Vielfach haben sich die Pflegekräfte darüber hinaus Strategien zurecht gelegt, um sich gegenseitig in der<br />

Arbeit zu unterstützen. Allerdings ist die gegenseitige Hilfestellung (BewohnerInnen aus dem Bett<br />

heben, waschen etc.) nur soweit möglich, wie es die Personalsituation zulässt. Grundsätzlich sehen viele<br />

InterviewpartnerInnen auch hier die Lösung vor allem in der Aufnahme zusätzlichen Personals bzw. in<br />

der Neuberechnung des Pflegeschlüssels, in dem mehr Zeit für körperlich anstrengende Tätigkeiten<br />

reserviert ist.<br />

8.3. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Vier zentrale Problembereiche wurden <strong>im</strong> Hinblick auf die stationäre Pflege diskutiert:<br />

- Psychische Belastungen (Burn-Out, hohe Verantwortung, Konflikte mit Angehörigen oder<br />

PatientInnen, zunehmender Druck von außen) und fehlende Abgrenzung<br />

<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!