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chancengleichheit im pflegebereich - gendernow......gender ...

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Als Lösungsansätze werden die<br />

- Eingliederung der Ausbildung in das Regelschulsystem;<br />

- die Akademisierung der Pflegeausbildung und<br />

- die Festlegung von Mindeststandards und Qualitätskriterien diskutiert.<br />

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Besserstellung der Ausbildung zur Steigerung der Attraktivität<br />

des Pflegeberufs schlechthin führt, was für alle Beteiligten, für das diplomierte wie auch für das<br />

Hilfspersonal, von Vorteil sein sollte – wobei hier auf die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Ausbildungsstufen zu achten ist. Bei der Akademisierung der Ausbildung muss auf die Integration der<br />

Ausbildungen des Pflegehilfspersonals insofern Rücksicht genommen werden, als dass jene Berufe, für<br />

welche die Matura nicht als Voraussetzung gilt, nicht automatisch abgewertet werden, d.h. dass<br />

bestehende Hierarchien nicht noch verstärkt werden. Dies ist auch wichtig in Hinblick darauf, dass<br />

He<strong>im</strong>helferInnen und AltenpflegerInnen vermutlich noch weniger Möglichkeiten haben, ihre<br />

Bedürfnisse als Berufsgruppe zu artikulieren als gehobene Diplomkräfte. Die so genannte<br />

Akademisierung der Pflegeausbildung - in den Diskussionen gab es berechtigte Zweifel an dem Begriff –<br />

ist jedoch nicht mit der jungen Disziplin der Pflegewissenschaften gleichzusetzen, die praktische<br />

Ausbildung würde Ziel bleiben.<br />

Die Verantwortlichkeiten für die konstruktiven Veränderungsvorschläge werden bei den (fehlenden oder<br />

zumindest nicht präsenten) Interessensvertretungen wie auch be<strong>im</strong> Pflegepersonal selbst verortet, um<br />

gegebenenfalls gegen Entscheidungen aus Politik und Verwaltung vorgehen zu können. In diesem<br />

Zusammenhang wird die komplexe Verbindung der Pflege als frauendominiertes Feld und der<br />

verbesserungswürdigen Rahmenbedingungen angesprochen. Als Gründe für den fehlenden Widerstand<br />

der Pflege wird einerseits die Sozialisation der Frau genannt, die mehr für das Wohl der Anderen als für<br />

ihre Eigeninteressen eintritt – eine Zuschreibung, die die Pflege seit ihrer Entstehung als Beruf geprägt<br />

hat (dieser Ansatz wurde gern, aber nicht ausschließlich von den Männern vertreten); als auch die<br />

Verunmöglichung des Engagements auf Grund der Vereinbarkeitsproblematik, da die Frauen neben der<br />

beruflichen Praxis und den familiären Pflichten keine Ressourcen für Engagement aufbringen können<br />

(eine Erklärung, die vor allem von Frauen vertreten wurde). Hier wären breit angelegte gesellschaftliche<br />

Veränderungen und adäquate Arbeitszeitmodelle notwendig, um die Situation der Frauen zu verbessern.<br />

<strong><strong>gender</strong>now</strong>: Chancengleichheit <strong>im</strong> Pflegebereich. Wien, Nov. 2006. www.<strong><strong>gender</strong>now</strong>.at<br />

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