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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

3.5.1 Hydrotop-Gliederung nach Boden-Charakteristika (Hydrotop A)<br />

Der Boden ist der Ort, wo die Transformation des Niederschlagswassers und demnach auch die<br />

Wasserspeicherung stattfinden. Bodentyp, Bodenart, Bodenmächtigkeit und Bodenskelettanteile sind<br />

wesentliche Parameter für die Fähigkeit eines Standortes, Wasser zu speichern und zu transformieren.<br />

Wesentliche Merkmale der Böden sind auch Kriterium für eine Vulnerabilitäts-Abschätzung eines<br />

Standortes (z.B. Oberflächen-Skelettanteil, Humusmächtigkeit, etc.). In karstalpinen Regionen kommt<br />

der Humusschicht, welche auf Rendzina-Böden oft der einzige mögliche Ort für Wasserspeicherung<br />

ist, eine besondere Bedeutung zu. Die Humusschicht stellt als dynamischer Bereich der Boden-<br />

Charakteristika auch das Bindeglied zur Waldvegetation und somit zur Hydrotop-Gliederung B dar.<br />

Im Wesentlichen sind die Boden-Charakteristika als relativ statisch anzusehen, das heißt sie verändern<br />

sich grundsätzlich über längere Zeitperioden und sind durch Management-Maßnahmen nicht direkt<br />

beeinflussbar.<br />

Die Hydrotop – Gliederung (A) erfolgt nach folgenden Boden- und Humuseigenschaften:<br />

Bodentypen: Ein den karstalpinen Bodenvariationen angepasstes Bodentypen-Schema stellt die erste<br />

Ebene der Hydrotop-Gliederung (A) dar. Sie stellt auch eine grobe Gliederung nach Wasserspeicher-<br />

Kapazitätsstufen dar.<br />

Vertiefungsstufen:<br />

I: Skelettanteil oberflächlich: Indikator für Erosions-Gefährdungspotenzial.<br />

II: Boden – Gründigkeit: Gemeinsam mit Bodentyp, Bodenart und Humus Indikator für die<br />

Wasserspeicher–Kapazität<br />

III: Humusform: Indikator für Wasserspeicher-Kapazität und natürliche Humusentwicklung.<br />

IV: Humusmächtigkeit: Indikator für die Wasserspeicher-Kapazität in der Humusschicht und das<br />

humusbezogene Erosions-Potenzial.<br />

V: Humusdynamik: Indikator für die aktuelle Entwicklungs-Tendenz der Humusschicht, somit<br />

ein Parameter für das Quellenschutz – Gefährdungspotenzial.<br />

Es wurden nur die wesentlichsten Bodeneigenschaften der verschiedenen Bodentypen, welche im<br />

Waldbereich der Hydrotopkartierung auftreten, beschrieben. Genauere Bodenbeschreibungen finden<br />

sich in den diversen Berichten zur forstlichen Standortskartierung (Gatterbauer et al. 1996, Fraissl<br />

1997, Köck et al. 2002). Die Bezeichnung der Böden sowie Teile der Bodenbeschreibung folgen<br />

grundsätzlich der Österreichischen Bodensystematik 2000 (Nestroy et al. 2000), sind aber auch den<br />

regionalen Verhältnissen in besonderer Weise angepasst und beziehen sich diesbezüglich auf Arbeiten<br />

zur forstlichen Standortskartierung der Quellenschutzwälder der Stadt Wien (Köck 1995). Die<br />

Kennzeichnung der regional bezogenen Bodentypen erfolgte mit „STO“. Für die Wasserspeicher-<br />

Kapazität (WK) wurden die Stufen gering bis hoch vergeben.<br />

Pseudovergleyter Kalkbraunlehm:<br />

Besonders bindige und mächtige Kalkbraunlehm-Decken (meist reliktischer Natur) sind im Laufe der<br />

Bodenentwicklung pseudovergleyt. Der Prozess der Pseudovergleyung erfolgte durch<br />

Tondurchschlämmung (Lessivierung) und ist oberflächlich an der Ausbildung von Stauwasser-Lacken<br />

(„Hirschlacken“) zu erkennen. Die Wasserspeicher-Kapazität dieser Böden ist aufgrund des hohen<br />

Tongehaltes und der Tiefgründigkeit hoch. (WK: hoch)<br />

Kalkbraunlehm:<br />

Kalkbraunlehme sind bindige, tonreiche Böden auf Karbonatgestein, deren Bildung meist reliktischer<br />

Natur ist. Die hohe Wasserspeicher-Kapazität ist in erster Linie in den tonreichen Bodenhorizonten<br />

gegeben, welche oftmals tiefgründig ausgebildet sind. (WK: hoch)<br />

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