Final Report - KATER
Final Report - KATER
Final Report - KATER
- TAGS
- kater
- ccwaters.eu
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />
Das frühere Abschmelzen der Schneedecke im Bereich von Latschen-Buschwald steht mit<br />
Wuchscharakteristika der Latsche in Verbindung. Wie schon erwähnt, drückt der Schnee die Latschen-<br />
Äste im Winter zu Boden. Wenn im Frühjahr die Schneedecke während der Schneeschmelze an<br />
Gewicht und Stärke verliert, können die Latschen-Äste aufgrund ihrer hohen Elastizität aus dem<br />
Schnee herausschnellen. Latschen-Äste, welche aus der Schneedecke herausragen, strahlen Infrarot-<br />
Strahlung auf die Schneedecke aus, wodurch diese rascher abschmilzt.<br />
Auch der Albedo-Effekt der Schneedecke (im kurzwelligen Strahlungsbereich) wird durch die aus der<br />
Schneedecke herausragenden Latschen-Äste herabgesetzt. Die Schneeschmelze erfolgte aufgrund der<br />
erläuterten Charakteristika der Latsche daher zeitverschoben, auf Latschenflächen früher als auf<br />
subalpinen und alpinen Gras- und Almflächen.<br />
Zusammenfassung:<br />
Die effiziente Verhinderung von ausgeprägtem Bodenfrost auf der Latschenfläche, welche direkt mit<br />
der Wirkung der Latsche als Ort der Schnee-Akkumulation im Frühwinter im Zusammenhang steht,<br />
ermöglichte während aller bisher durch Messungen belegten Winterhalbjahre ein ungehindertes<br />
Einsickern von Schnee-Schmelzwasser in die Bodenhorizonte unter Latschen-Vegetation. Auf der<br />
Almfläche verhinderte während zwei Winterhalbjahren der starke Bodenfrost ein flächiges Einsickern<br />
von Schmelzwasser in die Bodenhorizonte.<br />
Im Frühwinter konnten Latschenflächen aufgrund ihrer Rauhigkeit Schnee akkumulieren, während auf<br />
den Almflächen die Schneedecke von starken Winden abgeweht wurde. Während der<br />
Schneeschmelzperiode kam es während zwei Winter-Halbjahren auf den Latschenflächen zu einer<br />
früheren Schneeschmelze als auf den Almflächen.<br />
Hydrologische Wirkung:<br />
Latschen-Vegetation verminderte oder verhinderte die Ausbildung von Bodenfrost. Dadurch wurden<br />
die Bedingungen für ein flächenhaftes Einsickern von Schnee-Schmelzwasser im Frühling optimiert.<br />
Die Gefahr von Erosion, wie sie im Falle des Versickerns von Schmelzwasser entlang von bevorzugten<br />
Wasserleitungsbahnen entstehen könnte, wurde minimiert.<br />
Latsche als Erosions-Schutz.<br />
Latschen-Vegetation ermöglichte im Frühwinter durch ihre Rauhigkeit Schneeakkumulation an ihren<br />
Ästen, während starke Winde auf Almflächen den Schnee abwehten.<br />
Latschen als Schnee-Akkumulations Pflanzen.<br />
Alm-Vegetation (subalpine und alpine Rasenflächen, Milchkrautweiden, etc.) ermöglichten im<br />
Frühjahr eine zeitlich verzögerte Schneeschmelze, also eine desynchronisierte Freigabe des<br />
Wasserspeichers Schnee in Relation zu Latschen-Vegetation.<br />
Alm-Vegetation als Ort der verzögerten Schneeschmelze.<br />
31