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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

4 MODELLE<br />

4.1 Szenarien des Klimas und der Almwirtschaft<br />

Für alle Klima- und Landnutzungsszenarien wurden einheitliche Annahmen getroffen, die aus Tabelle<br />

4.1.-1 ersichtlich sind. Die Klimaszenarien basieren auf den zur Zeit für Österreich aktuellsten<br />

Prognosen, die im Zuge der Bewertung von Klimafolgen auf die österreichischen Wälder aus<br />

sogenannten „Global Circulation Models“ abgeleitet wurden (Lexer et al. 2001; siehe auch Appendix<br />

Nr. 1). Dieses Szenario, gemittelt für die Periode 2035 – 2065, wird im folgenden 2050er Szenario<br />

genannt. Um gravierendere Folgen des Klimawandels bewerten zu können, wurden darauf basierend<br />

stärkere Temperaturanstiege und Niederschlagsabnahmen unterstellt. Die zukünftige Almwirtschaft<br />

wurde für alle Klimaszenarien als entweder gleichbleibend oder völlig aufgelassen angenommen<br />

(siehe Tabelle 4.1.-1).<br />

Tabelle 4.1.-1: Szenarien des Kimas und der Almwirtschaft. a jährliches Mittel im Vergleich zu 1961 – 1995<br />

(nach Lexer et al. 2001); b monatliches Mittel des August-Niederschlag im Vergleich zu 1961 – 1995 (nach<br />

Lexer et al. 2001).<br />

Szenarien der<br />

Szenarien des Klimawandels<br />

Almwirtschaft aktuell +0.65°C a ; -30 mm b +2°C a ; -30 mm b +2°C a , -60 mm b<br />

gleichbleibend LU3 – baseline LU3-2050 LU3-K2 LU3-K2plus<br />

völlig aufgegeben LU4 LU4-2050 LU4-K2 LU4-K2plus<br />

4.2 Potentielle Vegetation der Hochlagen<br />

4.2.1 Modellstruktur<br />

Die Verbreitung von Pflanzenarten im realen geographischen Raum ist maßgeblich durch ihre<br />

ökologische Einnischung bestimmt. Wesentliche Determinanten der ökologischen Nische einer<br />

Pflanzenart sind die Nährstoffversorgung aus dem Boden und das Klima. Dieser Zusammenhang kann<br />

für die Vorhersage der potentiellen Verbreitung einer Art herangezogen werden. Meist sind<br />

Pflanzenarten unimodal entlang von Standortsgradienten verteilt. Viele alpine Arten zeigen<br />

beispielsweise ein bestimmtes Temperaturoptimum und gedeihen schlechter bei hohen bzw. niedrigen<br />

Temperaturen. Solche Abhängigkeiten können mit sogenannten "response curves" und im<br />

multivariaten Standortsraum mit "environmental envelops" abgebildet werden. Als statistische<br />

Werkzeug für die Erstellung solcher „envelops“ wurden in diesem Forschungsprojekt „Generalized<br />

Linear Models" verwendet. Der Vorteil solcher Modelle ist, dass die statistischen Zusammenhänge<br />

relativ einfach räumlich umgesetzt werden können: Bei Verfügbarkeit flächig expliziter<br />

Standortsdaten lässt sich eine Standortsveränderung (z.B. durch Temperaturanstieg,<br />

Niederschlagsabnahme, Beweidungsaufgabe) direkt in ein verändertes Verbreitungsmuster einer<br />

Pflanzenart übersetzten.<br />

4.2.2. Parametrisierung<br />

Für das Untersuchungsgebiet wurden für 85 alpine Pflanzenarten "environmental envelops"<br />

parameterisiert. Dazu dienten etwas mehr als 1000 verortete Vegetationsaufnahmen und obige<br />

Standortsparameter (Temperaturtage, Wasserbilanz, Geologie, Boden, Topographie, Zeitpunkt der<br />

Almauflassung). Die methodischen Details werden in Appendix Nr. 1 ausführlich beschrieben.<br />

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