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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

Abb. 5.1-4: Schneehöhen auf der Almfläche (PA) und auf der Latschenfläche (MU), Winter-Saison 1998/99 bis<br />

2000/01.<br />

Im April 2000 setzte die Schneeschmelze ab dem 14. des Monats ein (Abb. 5.1-1C). Zu diesem<br />

Zeitpunkt war der Boden auf der Almfläche noch gefroren (Abb. 5.1-1B – PA), während auf der<br />

Latschenfläche die Bodentemperatur über dem Gefrierpunkt lag (Abb.5.1-1B – MU). Das<br />

Schneeschmelzwasser konnte folglich auf der Latschenfläche ungehindert in den Boden eindringen,<br />

während auf der Almfläche dies nicht auf der gesamten Fläche möglich war (Abb. 5.1-1A). Der<br />

Vergleich des Bodentemperatur-Verlaufes von Almfläche (Abb. 5.1-2) und Latschenfläche (Abb. 5.1-<br />

3) während des Winterhalbjahres 1999/2000 zeigt deutlich signifikante Unterschiede zwischen den<br />

beiden Vegetationsformen. Auf der Latschenfläche war der Boden in allen Messhorizonten während<br />

des gesamten Winterhalbjahres 1999/2000 nicht gefroren, während auf der Almfläche der Boden in<br />

allen Messhorizonten während dieses Winterverlaufes gefroren war, in 5 cm Tiefe bis zu –4°C (siehe<br />

auch Appendix Nr.7).<br />

Eine Erklärung für diese unterschiedliche Dynamik ist aufgrund der Schneeverteilung am Raxplateau<br />

(Abb. 5.1-4) gegeben. Es ist zu sehen, dass im Frühwinter immer wieder der Latschenbuschwald (MU)<br />

größere Schneehöhen aufweist als die Almfläche (PA), wie beispielsweise am 31.10.1998, am 6.12.<br />

1999 und am 22.12. 2001. Die Latsche kann im Frühwinter durch ihre Rauhigkeit Schnee an ihren<br />

Ästen anlagern (interzepieren) und es baut sich so auch bei starken Winden im Latschen-Buschwald<br />

eine Schneedecke auf, während starke Winde nicht verfestigte (unkonsolidierte) Schneedecken auf der<br />

Almfläche wegblasen können. Wenn Schnee auf Latschen fällt, so drückt dieser durch sein Gewicht<br />

die Latschen-Äste zu Boden. Es entsteht eine inhomogene Schneedecke, welche auch Luftpakete mit<br />

einschließt. Diese Schicht aus Schnee, eingeschlossener Luft und den Latschen-Ästen stellt eine<br />

effiziente Isolationsschicht dar, welche zusätzlich die Ausstrahlungs-Abkühlung des Bodens<br />

verhindert. Eine Schneedecke, welche während des gesamten Winterverlaufes gegeben ist, kann<br />

gewöhnlich Böden vor dem Gefrieren bewahren (Aulitzky 1961). Die Bodentemperatur beeinflusst<br />

definitiv das Einsickern (die Perkolation) von Schmelzwasser in Böden, besonders wenn die Böden<br />

gefroren sind (Shanley & Chalmers 1999). Bodenfeuchtigkeit wird in alpinen Regionen von der<br />

Schneeverteilung und der Dauer der Schneebedeckung beeinflusst (Körner 1999).<br />

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