Final Report - KATER
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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />
Eisgebläse an exponierten Standorten. Die Fruchtbarkeit zeigt eine starke Altersabhängigkeit, d.h. die<br />
Latschen sind zur sexuellen Reproduktion frühestens im 15. bis 20. Lebensjahr fähig. Die Intensität<br />
der Samenproduktion steigt anschließend bis etwa zum 80. Lebensjahr und bleibt danach mehr oder<br />
weniger konstant. Die Verjüngung ist nach unseren Ergebnissen eine Funktion des Sameneintrags und<br />
der Konkurrenzsituation am jeweiligen Standort. Der Sameneintrag wurde im Ausbreitungsmodell<br />
über die Distanz zum nächsten, samenproduzierenden Latschenbestand geschätzt. Die<br />
Konkurrenzwirkung wird durch die Dichte und Höhe der Rasenvegetation, in der sich die Latschen<br />
verjüngen, gesteuert (vgl. Abb. Nr. 5). Abiotische Umweltbedingungen haben nach unseren Daten nur<br />
marginalen Einfluss auf die Verjüngungsintensität, zumindest innerhalb des aktuellen<br />
Verbreitungsgebietes der Latsche.<br />
Die Abhängigkeit der Ausbreitungsdynamik von der Konkurrenzsituation hat zur Folge, dass im<br />
Bereich der aktuellen oberen Verbreitungsgrenze der Latsche bei Klimaerwärmung mit einer relativ<br />
raschen Ausbreitung in kalkalpine Rasengesellschaften gerechnet werden kann. Ursache dafür ist der<br />
relativ geringe Widerstand, den die dort dominierenden Polsterseggenrasen der Latschenverjüngung<br />
entgegensetzen. Im Vergleich dazu sind viele Weiderasengesellschaften, die auf aktuellen und<br />
aufgelassenen Almen tieferer Lagen dominieren, für die Latsche relativ schwer zu besiedeln (vgl. Abb.<br />
6.2-1 und Appendix Nr. 5).<br />
Relative Verjüngungsintensität<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
-0.5<br />
-1<br />
Cfi<br />
Aa-Fp Hp<br />
Cs<br />
Cfe Cv TH Lh-Ca Ns Dc<br />
Abb. 6.2-1: Relative Verjüngungsintensität der Latsche in verschiedenen Rasengesellschaften der subalpinen und<br />
alpinen Stufe. Cfi: Polsterseggen-Rasen, Aa-Fp: Alpenstraußgras-Zwergschwingel-Rasen; Hp:<br />
Staudenhafer-Horstseggen-Rasen, Cs-Horstseggen-Rasen, Cfe: Rostseggen-Rasen, Cv: Buntreitgras-<br />
Rasen, TH: Hochstaudenfluren, Lh-Ca: Milchkrautweiden, Ns: Bürstlingsweiden, Dc –<br />
Rasenschmielenweiden. Für methodische Details siehe Appendix Nr. 5.<br />
Simuliert man für das Gesamtgebiet der Hochlagen oberhalb von 1700 Höhenmeteren die<br />
Latschenausbreitung unter den oben spezifizierten Nutzungs- und Klimaszenarien (Tabelle 4.1-1)<br />
durch die nächsten 250 Jahre, so ergibt sich folgendenes Bild:<br />
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