Final Report - KATER
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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />
Stabilität gegenüber Starkwinden und vor allem eine Verbesserung der Wasserspeicher-Kapazität, vor<br />
allem im Winterhalbjahr (Schnee-Speicherung).<br />
7.3 Folgen des Zusammenspiels von Klima- und<br />
Landnutzungsänderungen<br />
Eine Kombination von Klimaerwärmung und Almauflassung hat im Bereich der Hochlagen vor allem<br />
die Konsequenz, dass Latschenverbrachungs-Prozesse sowohl in der heutige Subalpin- als auch in der<br />
heutigen Alpinstufe ausgelöst werden. Die Auswirkungen sind vor allem für die Pflanzendiversität<br />
massiv, weil unter Bedingungen eines veränderten Klimas die Almflächen Refugialgebiete für Arten<br />
offener Standorte darstellen. Im Fall einer Klimaerwärmung kommt der Almwirtschaft daher eine<br />
wichtige kompensatorische Bedeutung zu, deren Effizienz allerdings von der Größe und räumlichen<br />
Verteilung der weiter bestehenden Almflächen abhängen wird.<br />
Für den Karstwasserhaushalt sind die Konsequenzen der Almauflassung innerhalb der nächsten 250<br />
Jahre so dominant, dass eine zusätzliche Klimaerwärmung um 0.65°C – 2°C nur zu vergleichsweise<br />
unerheblichen Modifikationen führt.<br />
Unter den gegenwärtigen Prämissen der Quellenschutz-optimierenden Waldbewirtschaftung und<br />
heutigem Kenntnisstand kann erwartet werden, dass auch etwaige Klimaänderungen von den Wäldern<br />
ohne strukturellen Stabilitätsverlust verkraftet werden könnten. Diesbezüglich ist vor allem, wie<br />
bereits ausgeführt, das breite Baumartenspektrum auf allen Hydrotop-Flächen eine gute Grundlage für<br />
ein elastisches Reagieren der Waldökosysteme auf Klimaänderungen zu nennen. Dieses breite<br />
Baumarten-Spektrum wird bei konsequentem Einhalten der definierten Quellenschutz-optimierenden<br />
Waldbewirtschaftung nachhaltig gewährleistet bleiben.<br />
7.4 Management-Maßnahmen<br />
7.4.1 Almwirtschaft und Krummholzbewirtschaftung<br />
Wie in den Schlussfolgerungen dargelegt, sind die indirekten Auswirkungen der Almwirtschaft auf<br />
den Karstwasserhaushalt ambivalent. Generell erhöhen Latschen- oder Waldvegetation Interzeption,<br />
Retention und Erosionsschutz im Vergleich zu Weiderasen. Homogene Latschenbestände führen<br />
allerdings zu einer stärkeren zeitlichen Konzentration von Abschmelzprozessen, während Mosaike aus<br />
Latschen- und Weiderasen den Abschmelzprozess desynchronisieren und somit zu einem<br />
gleichmäßigeren und länger anhaltenden Abfluss führen (vgl. Kapitel 5.1.1 und Appendix Nr.7).<br />
Solche Mosaike sind auch für die Erhaltung der Pflanzenartendiversität wichtig. Sie erlauben die<br />
Koexistenz von Arten in einer Landschaft, die an verschiedene Standortsbedingungen angepasst sind,<br />
und schaffen Lebensräume für Arten, die potenziell durch den Klimawandel gefährdet sind.<br />
Der Erhalt oder die Förderung solcher Mosaike stellt daher ein sinnvolles Managementkonzept dar<br />
und zwar sowohl aus der Perspektive des Karstquellwasserschutzes als auch im Hinblick auf<br />
Naturschutzziele. Nicht sinnvoll ist dagegen eine Almbewirtschaftungsstrategie, die eine zunehmende<br />
Intensivierung im Zentralbereich rund um Almhütten und eine Extensivierung in den Randbereichen<br />
forciert. Statt einer Mosaikstruktur entsteht dabei eine Zonierung mit homogenen Weidegebieten im<br />
Zentrum und großteils von Latschen verwachsenem Gelände in der Peripherie. Eine solche<br />
Bewirtschaftung würde auch zu erhöhter räumlicher Konzentration des Fäkalieneintrags führen.<br />
Bei der kontrollierten Förderung von Mosaikstrukturen können zusätzliche Quellschutzeffekte durch<br />
die räumliche Verteilung der Latschen erzielt werden. Sinnvoll ist es vor allem, die Einhänge und<br />
Einzugsbereiche von Dolinen und Karstschwinden für die Latschenverbrachung zu „reservieren“, um<br />
die Quellschutzwirkung der Latschengebüsche auszunutzen und gleichzeitig den direkten Eintrag von<br />
Fäkalien in diese besonders sensiblen Bereiche zu minimieren. Auch durch Viehtritt besonders<br />
erosionsgefährdete Steilhänge sind aus der Sicht des Quellenschutzes empfehlenswerte<br />
Latschenstandorte. Da die Latsche ohnehin in relativ offenen und ertragsarmen Rasen häufig keimt<br />
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