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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

und bodensaure Blaugrasrasen kommen auf unterschiedlich mächtigen Kalksteinbraunlehmen vor und<br />

weisen so maximale Retentionskapazitäten von 10-50 l/m² auf (Tabelle 6.5.1-1).<br />

Die Humusakkumulation ist auf das kalte Klima und die schwer abbaubaren, sklerenchymreichen<br />

Pflanzenreste zurückzuführen. Ein gutes Beispiel sind die weit verbreiteten Polsterseggenrasen, die je<br />

nach Exponiertheit unterschiedlich mächtige Humusdecken bilden und bei einer Feldkapazität von 40<br />

bis 110 l/m² eine maximale Retention des Niederschlagswassers von 5 bis 20 l/m² aufweisen (Tabelle<br />

6.5.1-1).<br />

Die Gesamtverdunstung der verschiedenen Pflanzengesellschaften hängt vor allem von der<br />

vorhandenen Blattmasse und der Nachlieferung von Bodenwasser ab. Pflanzengesellschaften mit<br />

hoher oberirdischer Biomasse (z.B. Hochstauden) oder hoher Wassernachlieferung (Schneeböden)<br />

neigen zu höherer Evapotranspiration als flachgründige, trockene und nur gering deckende<br />

Vegetationstypen (z.B. Buntschwingelrasen). Aus Quellschutzperspektive spielt die Verdunstung aber<br />

insofern eine geringere Rolle bei klima- oder nutzungsbedingten Veränderungen der Pflanzendecke als<br />

die Gesamtwassermengen im Gegensatz zu ihrer Qualität nur von untergeordneter Bedeutung sind. In<br />

Bezug auf die Pufferung von Niederschlägen durch Interzeption der Pflanzendecke zeigt allerdings<br />

auch verstärkte Evapotranspiration indirekt höhere Quellschutzwirkung an. Je mehr<br />

Niederschlagswassers an der Pflanzenoberfläche haften bleibt und von dort verdunstet, umso geringer<br />

ist die Wahrscheinlichkeit von Oberflächenabflüssen und die Gefahr von Erosion. Weitere<br />

Eigenschaften, die sich speziell auf die Latschen beziehen, wurden im Kapitel 5.1.1 diskutiert.<br />

Tabelle 6.5.1-1: Wesentliche Hydrotope des Untersuchungsgebietes mit durchschnittlicher Feldkapazität [l/m²]<br />

und Retention [l/m²] (berechnet als die Differenz von max. Wasserkapazität und Feldkapaziät), sowie der<br />

Evapotranspiration (l/m²) während der Vegetationsperiode (geschätzt nach Literaturangaben und kalibriert<br />

für den Schneeberg).<br />

Vegetationseinheit Feldkapazität<br />

[l/m²]<br />

Blaugras-Horstseggenhalde<br />

Ausbildung<br />

Blaugras-Horstseggenhaldegeschlossene<br />

Ausbildung<br />

- offene<br />

Retention<br />

[l/m²]<br />

90-110 10-20 10-20<br />

90-110 10-20 20-30<br />

Bodensaurer Blaugras Rasen 90-110 10-20 20-30<br />

Buntschwingel Rasen 10-20 2-10 10-20<br />

Bürstlingrasen 240-260 30-50 10-30<br />

Felsenseggenrasen 80-100 5-20 10-30<br />

Hochstaudenflur 140-170 20-30 30-50<br />

Kalkfelsflur 10-20 2-10 5-15<br />

Kalkschneeboden 50-70 5-20 35-55<br />

Kalkschuttflur 10-20 2-10 5-15<br />

Kopfgras-Rasen 200-230 30-40 10-30<br />

Milchkrautweide 120-240 15-25 15-35<br />

Montane Buntreitgras- und 100-130 10-20 20-40<br />

Pfeifengrashalden<br />

Polsterseggenrasen,<br />

Ausbildung<br />

geschlossene 80-110 5-20 10-30<br />

Polsterseggenrasen, offene Ausbildung 40-60 5-15 10-20<br />

Rasenschmielenrasen 220-240 30-50 25-45<br />

Rostseggenrasen 110-130 10-30 20-40<br />

Staudenhafer-Horstseggenrasen 100-120 10-30 20-35<br />

Zwergschwingel-Straußgras Matten 150-170 15-30 10-30<br />

Zwergstrauchmatten 150-170 20-30 20-30<br />

72<br />

Evapotranspiration/Veg<br />

etationsperiode [l/m²]

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