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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

und somit zu erhöhtem Bewirtschaftungsaufwand (häufiges Schwenden) führt, hat der<br />

Nutzungsverzicht auf solchen Flächen kaum wirtschaftliche Einbußen zur Folge.<br />

Wo aus Managementsicht an günstigen Latschen-Standorten aktuell keine Latschen vorkommen, ist<br />

mit Naturverjüngung kurz- bis mittelfristig nicht in jedem Fall zu rechnen. Die Ergebnisse dieser<br />

Studie haben gezeigt, dass die Naturverjüngung der Latsche vor allem durch zwei Faktoren<br />

kontrolliert wird: Eine räumlich relativ eingeschränkte Samenverbreitung und Konkurrenzhemmung<br />

der Keimung und Keimlingsetablierung in dichten und hohen Rasen- oder Hochstaudenbeständen. Die<br />

Ansamung verläuft optimal auf offenen Rohbodenstandorten im Nahbereich von bereits existierenden<br />

Latschengebüschen. Wo diese Bedingungen nicht gegeben sind, kann die natürliche Etablierung von<br />

Latschengebüschen über Jahrzehnte bis Jahrhunderte fehlen. In solchen Fällen, wenn also die nächsten<br />

samenproduzierenden Latschenbestände mehr als 100-200 Meter entfernt sind oder die aktuelle<br />

Vegetation von dichten und hochwüchsigen Rasen gebildet wird, wäre die gezielte Pflanzung von<br />

Latschen eine sinnvolle Quellschutzstrategie.<br />

Im Hinblick auf die wahrscheinliche Klimaerwärmung ist eine völlige Aufgabe der Almwirtschaft vor<br />

allem aus Naturschutzgründen keine empfehlenswerte Managementmaßnahme. Wie bereits in den<br />

Schlussfolgerungen dargelegt, stellen die offenen Bereiche der Almen Rückzugsräume für alpine<br />

Arten dar, deren regionales Überleben durch klimabedingte Reduktion und Fragmentierung natürlicher<br />

alpiner Habitate gefährdet ist. Darunter befinden sich auch einige endemische Arten, die damit völlig<br />

aussterben würden.<br />

7.4.2 Management-Maßnahmen Waldwirtschaft<br />

Die waldbaulichen Maßnahmen zur Optimierung der Quellenschutz-Wirkung von Waldbeständen sind<br />

auf die ökologischen und waldhydrologischen Vorgaben (Hydrotope) und auf den vorhandenen<br />

Bestandeszustand vor Ort abzustimmen. Es können aus diesen Gründen niemals rezeptartig<br />

einsetzbare Vorgaben definiert werden, weil immer der spezifische Standort mit seinen<br />

Rahmenbedingungen zu berücksichtigen ist. Trotzdem lassen sich, im Bewusstsein dieser<br />

Grundbedingung, Management-Maßnahmen formulieren, nämlich orientiert an Zieldefinitionen<br />

(Kapitel 6.3.4) für spezifische Hydrotope und Waldgesellschaften.<br />

In allen Hydrotopen sind eine Vielzahl an Baumarten am Waldaufbau beteiligt. Neben den weit<br />

verbreiteten Baumarten wie Buche, Fichte, Tanne, Lärche, Esche oder Bergahorn gedeihen Mehlbeere,<br />

Eberesche, Bergulme, Sommer-Linde, Weiden-Arten, Schwarz-Kiefer, Rot-Kiefer und Eibe in den<br />

Wald-Beständen. Dieses vorhandene breite Baumarten-Spektrum bietet günstige Voraussetzungen, auf<br />

mögliche klimatische Veränderungen in alle Richtungen durch eine Anpassung der<br />

Baumartenverteilung elastisch zu reagieren. Alle waldbaulichen Maßnahmen sind darauf auszurichten<br />

dieses Baumartenspektrum zu erhalten und/oder zu erhöhen. Möglichst breites Baumarten-Spektrum<br />

in allen Waldbeständen sichern.<br />

Mit dem vorhandenen Verjüngungspotenzial hinsichtlich Baumarten-Zusammensetzung und<br />

Keimlingsanzahl ist eine natürliche Verjüngung der Waldbestände in zufriedenstellendem Ausmaß<br />

möglich. Für eine dem Zielwald entsprechende Jungwuchsentwicklung (Baumarten-<br />

Zusammensetzung) sind vor allem auf den Standorten des Fichten-Tannen-Buchen-Waldes und des<br />

Fichten-Tannen-Waldes die Bemühungen zur Herstellung eines waldökologisch tragfähigen<br />

Wildstandes fortzusetzen. Waldökologisch tragfähige Wildstände.<br />

Der Deckungsgrad der Waldbestände ist zur Optimierung der Quellenschutz-Wirkung permanent auf<br />

hohem Niveau zu halten. Spezifische Rahmen-Richtlinien für die diversen Hydrotop-Gruppen sind im<br />

Kapitel 6.3.4 angeführt. Permanent hoher Deckungsgrad der Waldbestände.<br />

montaner (hochmontaner) Fichten-Tannen-Buchen-Wald<br />

In Nadelbaum-dominierten Waldbeständen der Jungwuchs- und Dickungsstufe ist zur Erhaltung<br />

und/oder Verbesserung der Mischungsverhältnisse eine konsequente Mischungs-Regulierung<br />

zugunsten von Laubbaumarten und Tanne (und Lärche oder Kiefernarten auf spezifischen<br />

Hydrotopen) erforderlich. Bei rascher Umsetzung (Dringlichkeit: kurzfristig) kann die Entwicklung<br />

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