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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

Bewertungsschlüssel zur Einschätzung der Disposition einer möglichen Gefährdung der<br />

Trinkwasserproduktion, die Simulationsergebnisse und Literaturrecherchen (Ammer et al. 1995,<br />

Katzensteiner 2001, Kennel 1998, Lepkowicz 1998, Möschke 1998, Otto 1994, etc.) herangezogen.<br />

Als Hauptprinzipien wurden die Erhaltung eines permanenten standortsspezifischen<br />

Bestandesschlusses, eine an der natürlichen Waldgesellschaft orientierte Baumartenzusammensetzung<br />

und ein kontinuierlicher Verjüngungs-prozess festgelegt. Die Beschreibung des Zielwaldes ist Tabelle<br />

6.3.4-1 zu entnehmen.<br />

Als weitere Entscheidungshilfe für die waldbauliche Planung werden die Ergebnisse der<br />

Waldentwicklung-Simulation nach PROGNAUS 2.1 jenen des SITE Verfahrens hinsichtlich der<br />

Baumartenzusammensetzung und des Mischungsgrades gegenübergestellt. Vorweg ist anzumerken,<br />

dass Unterschiede zwischen den beiden Verfahren bestehen. Für die Simulation mittels Prognaus 2.1<br />

wurde für die Variante „Behandelt“ das bereits beschriebene Behandlungsprogramm (Durchforstung,<br />

Zielstärkennutzung) unterstellt. Das SITE-Verfahren unterstellt die Realisierung unterschiedlicher<br />

waldbaulicher Maßnahmen mit der Zielsetzung, einen für die Quellenschutz-Wirkung optimalen<br />

Waldaufbau anzustreben. Weiters ist zu berücksichtigen, dass die Prognaus-Simulation auf<br />

Versuchsflächendaten (400m² bis 2500 m²) basiert, das SITE-Verfahren aber bestandesbezogene<br />

Entwicklungstendenzen abschätzt. Ausgangspunkt für die Simulation und das SITE-Verfahren bildet<br />

die aktuelle Bestandeszusammensetzung der Versuchsfläche oder der jeweiligen Hydrotop-Fläche. Die<br />

Simulation der Waldentwicklung mit dem PICUS-Modell gibt für vergleichbare Standorte ebenfalls<br />

Hinweise, dass die empfohlene Baumarten-Ausstattung der Zielwald-Definition beispielsweise im<br />

subalpinen Fichtenwald mit der Integration der Tanne für Kalkbraunlehm- und Kalkbraunlehm-Inseln-<br />

Standorte haltbar ist.<br />

Aus Tabelle 6.3.4-2 geht hervor, dass für die repräsentierten montanen Fichten-Tannen-Buchen-Wald-<br />

Hydrotope für das Jahr 2050 in der Regel ein Anstieg des Laubbaumanteiles oder zumindest ein<br />

gleichbleibender Laubbaumanteil in den Beständen zu erwarten ist. Dieser Trend ist sowohl mit der<br />

Modellierung mittels PROGNAUS 2.1 als auch mit der Abschätzung der Waldentwicklung mittels der<br />

SITE Methode zu erhalten und auf den Aufnahmeflächen mit nur einer Ausnahme simuliert worden.<br />

In nur einem Fall kommt es bei den Simulationen zu einem Anstieg des Nadelbaumanteiles, und zwar<br />

im Falle der SITE Methode, wo ein heute von Laubbäumen dominierter lichterer Bestand sich wieder<br />

in Richtung nadelbaumreichere Baumartenverteilungen entwickeln könnte, und zwar infolge von<br />

Mischungsregelungen im Jungwuchs- und Dickungs-Stadium zugunsten eines minimalen Nadelbaum-<br />

Anteiles an der Bestockung. (Fronbach 4 + 5 beziehen sich auf dieselbe Hydrotopfläche). Der Trend<br />

der Entwicklung der Baumartenverteilung ist zwischen der Modellierungsvariante PROGNAUS und<br />

der SITE Methode zeigt gute Übereinstimmung. So war in 7 von 9 Fällen die Übereinstimmung sehr<br />

zufriedenstellend. Grundsätzlich sind die Unterschiede zwischen den beiden Varianten, die<br />

Baumartenverteilung im Jahr 2050 zu simulieren, nur sehr gering.<br />

Für die Weiserfläche FR 1 (Tab. 6.3.4-2) ist beispielsweise eine Dickungs-Entwicklung simuliert<br />

worden. In dieser Dickung gedeihen derzeit 5 Lärche, 4 Fichte, 1 Buche, Bergahorn und Birke mit<br />

einer Überschirmung von 0,6 [Baumartenverteilung 2 - Nadelbaum-Reinbestand – naturfern<br />

(Nadelbäume 1,0 – 0,9 + Laubbäume 0,0 – 0,1)]. Wenn man unterstellt, dass dieser Bestand mittels<br />

einer konsequenten Mischungsregelung zugunsten von Buche und Bergahorn waldbaulich behandelt<br />

wird, ist das Waldentwicklungsszenario für 2050 mit einer Baumartenverteilung 4 erreichbar (SITE -<br />

Methode, vgl. Tabelle 6.3.4-2). Das Simulations-Szenario von PROGNAUS nimmt bei der<br />

Unterstellung von waldbaulichen Maßnahmen nur die Entnahme von Zuwachsvolumen an, was aber<br />

nicht baumartenspezifisch geschieht. Folglich ist das Waldentwicklungs-Szenario für das Jahr 2050<br />

mit einer Baumartenverteilung von 3 erreichbar (SITE: 4 – PROGNAUS: 3, vgl. Tab. 6.3.4-2).<br />

[3...Laub-Nadel-Mischbestände: Nadelbaum- dominiert (NB 0,9 – 0,7 + LB 0,1 – 0,3); 4...Laub-<br />

Nadel-Mischbestände: Nadelbaum-reicher (NB 0,7 – 0,5 + LB 0,3 – 0,5). NB = Nadelbäume; LB =<br />

Laubbäume].<br />

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